Zum Tod von Grace Bumbry
Rein von der Anzahl der Aufführungen her war die Wahlwienerin Grace Bumbry an der Wiener Staatsoper überraschender Weise verhältnismäßig selten zu erleben: Lediglich insgesamt 50-mal stand sie zwischen 1964 bis 2013 auf dieser Bühne – dafür aber verlieh sie jedem dieser Abende die Aura des Besonderen. Ob als Santuzza oder Norma, ob als Eboli (ihre am häufigsten gesungene Staatsopern-Partie), Salome oder als Carmen, aber auch als alte Gräfin in der Pique Dame (Bumbrys letzte Staatsopern-Partie) – ihre Interpretationen hatten stets etwas Ereignishaftes, Bannendes, Packendes. Sie war einfach eine Singschauspielerin im besten Sinne des Wortes, eine Exponentin des echten Musik-Theaters. Am 7. Mai ist die 86-jährige, aus den USA stammende Künstlerin in Wien verstorben.
Vorstellungen mit Grace Bumbry | Spielplanarchiv der Wiener Staatsoper (wiener-staatsoper.at)