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Aribert Reimann
Szenenfoto aus »Medea«

Zum Tod von Aribert Reimann

Aribert Reimann, einer der profiliertesten Komponisten der Nachkriegsgeneration, ist am 13. März 2024, wenige Tage nach seinem 88. Geburtstag in seiner Geburtsstadt Berlin verstorben. Er wuchs in einer von Musik geprägten Familie auf: Sein Vater war Kirchenmusiker, seine Mutter eine namhafte Oratoriensängerin und Gesangspädagogin. Mit zehn Jahren komponierte Reimann erste Klavierlieder. Nach seinem Abitur 1955 arbeitete er als Korrepetitor am Studio der Städtischen Oper Berlin und studierte zugleich an der Berliner Musikhochschule Komposition bei Boris Blacher und Ernst Pepping sowie Klavier bei Otto Rausch. Zwei Jahre später, 1957 gab er seine ersten Konzerte als Pianist und Liedbegleiter. Ein Jahr später ging er zum Studium der Musikwissenschaften an die Universität Wien.

Sein Ballett Stoffreste nach einem Libretto von Günter Grass wurde 1959 uraufgeführt. Musiktheater und Lied wurden zu den Keimzellen, aus denen sich das künstlerische Schaffen Reimanns weiterentwickelte.

Bereits 1971 wurde dem Komponisten für sein bis dato vollendetes Gesamtschaffen der Kritikerpreis für Musik verliehen. 1974-1983 hatte er eine Professur an der Hamburger Musikhochschule mit Schwerpunkt auf dem Zeitgenössischen Lied inne, 1983 wurde er in gleicher Funktion an die Berliner Hochschule der Künste berufen.

Seine Arbeit als Opernkomponist begann mit Ein Traumspiel (UA: 1965 in Kiel), 1971 folgte Melusine, mit Lear konnte Aribert Reimann sowohl Fachleute und Kritiker wie auch ein breites Publikum für seinen charakteristischen Personalstil gewinnen – das Werk erlebte bis heute mehrere Dutzend Produktionen. 1984 folgte Die Gespenstersonate, 1986 Troades, 1992 Das Schloss nach Franz Kafka, 2000 Bernada Albas Haus. Im Februar 2010 wurde seine im Auftrag der Wiener Staatsoper komponierte Medea im Haus am Ring mit großem Erfolg uraufgeführt und seither in mehreren Serien wiederaufgenommen. 2017 kam an der Deutschen Oper Berlin L’invisible heraus.

Den Deutschen Musikautor*innenpreis der GEMA für sein Lebenswerk konnte er bei seinem letzten öffentlichen Auftritt am 8. Februar 2024 entgegennehmen.