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© Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn
Wiener Opernball

Opernball 2018

Daniela Fally und Pavol Breslik singen heuer bei der Eröffnung des Opernballs ein französisch- wienerisches Programm: Arien von Gounod „Ah! Lève-Toi, soleil!“ aus Roméo et Juliette und „O légère hirondelle“ aus Mireille sowie Kálmáns „Tanzen möcht’ ich“. Sechs Fragen an die beiden Eröffnungssänger…

Welche drei Begriffe fallen Ihnen spontan zum Thema Opernball ein?
Fally: Traumnacht, Glamour, Krönchen.
Breslik: Walzer, Champagner, Tanz der Debütanten.

Wie läuft ein Auftrittstag bei Ihnen ab? Ab wann sind Sie nervös?
Fally: Normalerweise kurz vor Beginn einer Vorstellung, im Fall des Opernballs vermutlich zwei Wochen davor. (lacht)
Breslik: Es gibt Tage, an denen ich gar nicht nervös bin und dann gibt es halt andere, an denen ich, wenn ich an den Abend denke, nervös werde. Warum das so ist, kann ich nicht erklären. Ich habe aber dafür einen Spruch: „Pavol, du bist kein Arzt oder Pilot, du könntest also keine Menschenleben gefährden!” … Die leisten eben richtige Arbeit! Aber ich denke, jeder Sänger kennt es: Kurz vor dem Auftritt schlägt das Herz schneller, der Hals ist trockener, der Atem kürzer. Aber nach der ersten Minute auf der Bühne ist das alles weg.

Ist ein Auftritt beim Opernball anders als bei einer Opernvorstellung?
Fally: Für mich persönlich: zu 100 Prozent. Schon als kleines Kind habe ich ganz still für mich allein davon geträumt, eines Tages mit dem Frühlingsstimmenwalzer – wie damals die blutjunge Eva Lind – den Wiener Opernball zu eröffnen. Diese Vision war eine große Motivation und ein gewisser Antrieb während meiner gesamten künstlerischen Laufbahn. Dass dieser Kindheitstraum nun fast 1:1 wahr werden darf – hat für mich, wie Sie sich vorstellen können, eine immense Bedeutung.
Breslik: Bei einer Vorstellung kann man sich irgendwie hinter Maske, Kostüm und in den Kulissen verstecken bzw. helfen einem diese Dinge ein wenig. Beim Opernball aber sind tausende Menschen im Saal und abertausende vor dem Fernseher. Und dann passiert eben der Moment, den ich vorher erwähnt habe! Also: „Pavol, du bist kein Arzt oder Pilot ...“ Ich genieße den Auftritt einfach!

Diesmal singen Sie Arien, aber keine komplette Rolle. Sind Sie beim Opernball bei der Eröffnung die Rollenfigur oder Daniela Fally / Pavol Breslik?
Fally: Ich werde mit hoher Wahrscheinlichkeit im absoluten Ausnahmezustand sein, wie in einem Traum. Ich hoffe, ich werde es mit jeder Faser meines Seins trotz Nervosität und Konzentration genießen können.
Breslik: Ich komme als Roméo und wenn der Auftritt vorbei ist, ist der Pavol wieder da.

Woran werden Sie während des Opernball-Auftritts wahrscheinlich denken? An die Musik? Das Publikum?
Fally:
Wahrscheinlich denke ich daran, zuallererst das Publikum für eine kurze Zeit aus dem Alltag zu entführen und Lebensfreude zu vermitteln, und vermutlich konzentriere ich mich gleichzeitig darauf, trotz des großen Abstandes zum Orchester, mit selbigem musikalisch gut zusammen zu sein und zu versuchen, die Kameras zu ignorieren, die einen umkreisen, während man singt.

Singt man Operette anders als Oper?
Fally: Nein. Man muss zusätzlich aber Dialog sprechen und tanzen können. Jeder der meint, Operette sei die kleine, nicht so hochwertige Schwester der Oper, irrt meiner Meinung nach. Breslik: Ich sehe keinen Unterschied zwischen Oper und Operette. Beides muss mit dem Herzen gesungen werden.

Oliver Láng