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Fünf Fragen an Nina Blum & Margit Mezgolich

Was hat es mit dem Verfluchten Geisterschiff auf sich? Wer fährt damit zur See, und wer hat es verflucht?

MM Seit vielen hundert Jahren erzählen sich Seeleute die Legende vom verfluchten Geisterschiff. Dieses Schiff segelt schon seit Ewigkeiten über alle Meere. Angeblich hat es blutrote Segel und einen großen schwarzen Mast. Wer immer es auf See erblickt, dem droht großes Unglück. Kern der Legende um dieses Geisterschiff ist ein Kapitän, der durch eigene Schuld einen Fluch auf sich lädt. Dieser Fluch zwingt diesen armen Mann, den alle nur den »Holländer« nennen, mit seinem Schiff bis ans Ende der Zeit zu segeln. Nur alle sieben Jahre darf er für einen Tag an Land. Wenn er an diesem Tag jemanden findet, der mit ihm auf sein Geisterschiff kommt, nur dann wird der Kapitän und sein Schiff von diesem Fluch erlöst.

Die Sage vom Fliegenden Holländer wurde von vielen Autoren und Autorinnen bearbeitet, Richard Wagners Version ist nur die bekannteste. Bei Bearbeitungen, gerade, wenn es um Märchen, Sagen und Legenden geht, ist es üblich, den Stoff zu adaptieren. Was habt ihr verändert, was ist neu?

NB Neu ist eine grundlegende Erweiterung in der Figurenkonstellation. Wir haben die zentralen Figuren wie den Holländer, Senta, Daland und Erik belassen und um eine spannende Figur bereichert: nämlich um die einer Schiffsratte. Sie ist Sentas beste Freundin.

MM Diese Ratte ist es auch, die zu Stückbeginn eine leicht veränderte Version der Sage vom Fliegenden Holländer erzählt: In Wagners Oper ist der verwunschene Kapitän auf der Suche nach einer Frau, die mit ihm auf sein Geisterschiff kommt und ihn so von seinem Fluch erlöst. In unserer Version sucht er einen Menschen, der ihn befreit.  Und so ist es in unserem Verfluchten Geisterschiff Sentas Freund Erik, der sich bereit erklärt, mit dem Holländer auf sein Geisterschiff zu gehen. Senta, Daland, die Ratte und das Publikum machen sich nun gemeinsam auf den Weg in ein großes Abenteuer, um Erik und den Holländer von seinem Fluch zu befreien.

Was könnt ihr schon über diese »Wanderoper« verraten? Wie kann man sich eine Vorstellung vorstellen?

NB Die Wanderoper findet an drei verschiedenen Spielorten statt. Beim Wandern von Spielort zu Spielort wird das Publikum von Musiker:innen begleitet. Der Operncharakter bleibt dadurch auch auf den Wegen erhalten. Bereits am Spielort eins werden die Zuschauer*innen als Partygäste von Sentas Geburtstag eingeführt. Eine sympathische Schiffsratte heißt alle herzlich willkommen. Im Spielort zwei befindet man sich auf dem Hausboot von Sentas Papa Daland, der alles für die große Geburtstagsparty vorbereitet hat. Doch in diese ausgelassene Partystimmung »crasht« der Holländer mit seinen Geisterpiraten hinein und die Geschichte nimmt eine völlig neue Wendung. Am Spielort drei findet dann der große Showdown statt – am Strand, wo auch das verfluchte Geisterschiff ankert. Zwischen Spielort zwei und drei taucht das Publikum gemeinsam mit den  Sänger*innen und Musiker*innen in die Tiefen des Ozeans ab. Gerald Resch hat dafür auch eine eigene »Meeresmusik« komponiert.

Was, denkt ihr, macht eure Geschichte für das junge Opernpublikum interessant? 

NB Kinder brauchen Erlebnisse, die ihnen noch längere Zeit in Erinnerung bleiben. Es gibt mehrere Ingredienzien, die unsere Geschichte interessant macht. Da ist einmal das Wandern, das für Kinder den Erlebnischarakter ermöglicht. Ich erlebe nicht nur eine spannende Geschichte, höre wunderbare Musik, sondern wandere auch noch durch das imposante Gebäude der Staatsoper. Dann gibt es diese vielen Interaktionen mit den Zuschauer*innen. Das Publikum singt beim Geburtstagssong für Senta mit, bringt eine Muschel dazu, dass sie ihnen den Weg weist und es muss in den Tiefen des Meeres verschiedene Aufgabe lösen, um die Perlen zu finden. Diese Mitmachaktionen mit dem Publikum dienen dazu, dass sich Kinder wie Erwachsene aktiv in das Geschehen einbezogen und als Teil der Geschichte fühlen. Und es ist die Geschichte selbst, die besonders ist: Die Art, wie wir sie erzählen, mit dem neu geschriebenen Libretto, der neu komponierten Musik, den neuen Wagner-Arrangements, den Tänzen, den bunten Kostümen und dem großartigen Bühnenbild.

MM Das verfluchte Geisterschiff ist eine Oper, bei der man nicht stillsitzen muss, sondern lustvoll und verspielt mit reingezogen wird ins Handlungsgeschehen. Wir wissen aus Erfahrung, dass das für Kinder sehr reizvoll ist – und auch für viele Erwachsene!

Was wünscht ihr euch: Was sollen die jungen Opernbesucher und -besucherinnen mitnehmen, wenn sie Das verfluchte Geisterschiff erlebt haben?

NB Ich möchte ihnen mit meiner Inszenierung Lust auf Oper machen – auf die Musik, auf die Geschichte und das tolle Gebäude der Staatsoper. Wenn sie rausgehen und sagen, »das war spannend, da möchte ich wieder hin«, dann ist uns viel gelungen.

MM Ich wünsche mir für alle großen und kleinen Besucher*innen ein unvergessliches Erlebnis!