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© Sepp Gallauer

Fally heizt ein

In Bezug auf Ernesto gibt es ein kleines Beziehungs- Ungleichgewicht: Er ist im Grunde eher schwach. Was findet Norina an ihm?

Daniela Fally: Dafür ist sie ja stark genug. Das reicht für beide! Solche Konstellationen findet man ja regelmäßig: das Leben sucht immer nach einem Gleichgewicht ...

Und soll einem Pasquale am Ende ein wenig leidtun? Oder ist er einfach nur selber schuld?

Daniela Fally: Ich denke, er tut Norina am Ende leid. Sie ist ja alles, nur kein naives Ding. Aber sie erteilt ihm eine deutliche Lektion. Und wer weiß, wofür das einmal gut sein wird.

Denken Sie über das Schauspielerische bei Figuren nach? Oder rufen Sie gewisse Blicke, Gesten ganz automatisch aus Ihrem Schauspielrepertoire ab?

Daniela Fally: Grundsätzlich denke ich viel über das Darstellerische nach. Bei der Norina aber ist für mich – ehrlich gesagt – alles sonnenklar. Und das verdanke ich dem wunderbar stringenten und durchdachten Libretto. Es ist einfach eine brillante und gutgemachte Komödie mit sehr gut gezeichneten Figuren – und das sage ich nicht oft!

Wenn die Figur so klar gezeichnet ist – wie viel Spielraum bleibt Ihnen da noch?

Daniela Fally: Ich denke, hier gilt es zu erfüllen, was der Charakter verlangt. Pointen, Timing und Charme müssen sitzen. Alles andere geben uns Donizetti und der Text vor.

Macht eigentlich ein beherztes Schauspielen das Singen leichter – weil es den Rollencharakter unterstützt?

Daniela Fally: In dem Fall sage ich auf jeden Fall ja! Weil es so eine Freude ist, Norina zu sein! Und Freude als ganz starke Emotion bindet im besten Sinn sofort Gesangstechnik mit ein. Ich sage meinen Schülerinnen und Schülern immer: Freut euch! Auch wenn ihr sterben müsst! Dann macht der Körper automatisch vieles richtig. Einfach rein in die Emotion! Und nicht nur Töne vom Stapel lassen!

Aber ist es nicht so, dass das Spielen eine zweite Konzentrationsebene ist, die auch bedient werden muss?

Daniela Fally: Nur zwei Konzentrationsebenen? In Wahrheit sind es wohl eher gleichzeitig fünf. Mindestens! (lacht)

Wie singt sich nun die Norina? Worin liegen die Herausforderungen?

Daniela Fally: Es ist eine lange Partie ... Aber eigentlich genieße ich diese Rolle vom ersten bis zum letzten Ton! Mehr kann ich dazu gar nicht sagen. Es macht einfach Spaß – dasselbe gilt übrigens auch für die Regimentstochter.

Gestatten Sie sich musikalische Freiräume während einer Aufführung?

Daniela Fally: Also ICH gestatte mir das prinzipiell sehr gern. Die Frage ist nur, wie Dirigenten dazu stehen (lacht). Ich liebe natürlich jene, die stark und sicher genug sind, Freiräume zuzulassen. Und im Belcanto scheue ich mich weniger, das auch höflich einzufordern. Denn Belcanto gehört der Stimme, den Sängern! Die Fermaten und die Verzierungen gehören UNS! Ach, das tut gut ... (lacht)

Gilda ist Ihre große tragische Rolle: Schätzen Sie das Tragische? Würden Sie gerne öfter Bühnentode sterben?

Daniela Fally: Ich mag beides. Das Lustige und das Tragische. Besonders nahe geht mir natürlich Gildas zweite Arie … Aber jetzt freue ich mich einmal auf eine der besten Komödien der italienischen Oper! Norina, wir heizen dem alten Pasquale ordentlich ein!

Das Gespräch führte Oliver Láng


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