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© Peter Mayr

DIE WIENER STAATSOPER TRAUERT UM FRIEDRICH CERHA

Der österreichische Komponist, Dirigent, Geiger und Pädagoge ist heute Dienstag, 14. Februar 2023, 96-jährig in Wien verstorben.


»Cerha hat mehr für die neue Musik in Österreich getan als jeder andere Zeitgenosse« – (György Ligeti)


Die Wiener Staatsoper trauert um Friedrich Cerha, einen der bedeutendsten und vielseitigsten Komponisten der Gegenwart, der nicht nur die internationale Musikgeschichte mitgeschrieben und sie nachhaltig beeinflusst hat, sondern auch die Aufführungsgeschichte der Wiener Staatsoper immer wieder mit Höhepunkten bereicherte. So wurde die auf Brechts Drama basierende Oper Baal 1981 unmittelbar nach der Salzburger Uraufführung an das Haus am Ring übernommen und zwölf Jahre später noch einmal als Wiederaufnahme präsentiert. Bei der Wiener Erstaufführung seines Rattenfängers – einer Gemeinschaftsproduktion der Vereinigten Bühnen Graz, des steierischen herbstes und der Wiener Staatsoper – stand der Komponist sogar selbst am Pult. Mit der stilsicheren Fertigstellung des unvollendeten dritten Aktes von Alban Bergs Lulu hatte sich Friedrich Cerha nicht nur uneigennützig in den Dienst eines verstorbenen Kollegen gestellt, sondern die Musikwelt zusätzlich reich beschenkt. An der Wiener Staatsoper kam diese von Cerha vervollständigte Version von Bergs Lulu bereits 1983, also vier Jahre nachdem sie in Paris vorgestellt worden war, erstmals heraus. Und 2017 wurde die aktuelle, ursprünglich zweiaktige Produktion, erneut um diesen dritten Akt ergänzt.

2002 folgte schließlich die gefeierte Uraufführung des Riesen vom Steinfeld – eines Auftragswerkes der Wiener Staatsoper an Friedrich Cerha und den Librettisten Peter Turrini. Ein Stück, in dem Cerha insofern bewusst einen anderen Weg ging als etwa in Baal oder Rattenfänger, als er mit dem Riesen die Idee des Stationendramas aufgriff und für jedes Bild eine eigene musikalische Aura entwickelte.

»Ausgetretenen Pfaden zu folgen, war Cerhas Sache nicht. Das Ausprobieren und Austesten neuer Ideen machen sein Œuvre so lebendig und bezwingend. Lothar Knessl spricht über Cerhas Unangepasstheit und das Unzeitgemäße der Werke Friedrich Cerhas, die sich nie einem Modediktat unterwarfen – genau das sichert ihnen vielleicht auf den internationalen Konzertpodien und Opernbühnen die dauerhafte Gültigkeit«, so Staatsoperndirektor Bogdan Rošcic.