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Adina x2

Dreimal erklingt im Februar der Donizetti- Klassiker L’elisir d’amore im Haus am Ring. Mit einem neuen Nemorino – Benjamin Bernheim – und gleich zwei Adinas: Valentina Naforniță und Andrea Carroll. Was die Sängerinnen zum Liebesleben der Adina zu sagen haben …

Was schätzen Sie am Charakter der Adina?

Valentina Naforniță: Adina ist eine meiner derzeit liebsten Rollen! Sie ist süß, jung und sie weiß, wie sie bekommt was sie will! Zum Beispiel im Falle von Nemorino. Die Art, wie sie Nemorino dazu bringt, seine Liebe zu gestehen ist vielleicht ein wenig gefährlich und nicht jede Frau würde es so machen. Aber wir können sagen, dass sie auch für ihre Liebe kämpfen kann!
Andrea Carroll: Ich liebe Adina! Ich liebe es, dass sie so einen starken Willen hat, dass sie ihre Meinung sagt, dass sie spielerisch und witzig ist und dass sie ihr Herz auf der Zunge trägt. Und auch wenn sie manchmal etwas impulsiv und manipulativ wirkt, hat sie wirklich ein großes Herz!

Liebt Adina Nemorino von Anfang an?

VN: Auf alle Fälle hat sie eine Leidenschaft für ihn, eine versteckte Liebe, die nicht einmal sie selbst erkennt. Gerade darum flirtet sie mit Belcore: sie möchte Nemorino reizen und ihn mutig machen, damit er endlich sagt, dass er sie liebt!
AC: Ja, ich denke sie liebt ihn immer schon: es braucht nur ein bisschen, bis sie es realisiert hat! Ich glaube, sie kennen einander schon sehr lange – aber sie hat nie bemerkt, dass die Liebe ihres Lebens genau vor ihrer Nase steht. Erst, als sich die Ereignisse überschlagen, merkt sie, wie leer ihr Leben ohne ihn wäre…

Was genau mag Adina an Nemorino?

VN: Sie schätzt an Nemorino, dass er in seiner Liebe zu ihr so beharrlich ist. Und dass er so bescheiden und anständig ist – anders als andere, Belcore zum Beispiel!
AC: Seine Ehrlichkeit, Großzügigkeit, Selbstlosigkeit, die Reinheit seines Herzens und seiner Seele. Und dass er Adina so gut kennt – und in ihr mehr sieht, als nur ein hübsches Gesicht (im Gegensatz zu manch anderen Männern).

Und was mag sie an ihm nicht?

VN: Der Grund, warum sie seine Gefühle nicht gleich erwidert, ist, dass er sehr schüchtern ist und manchmal vielleicht zu naiv. Darum geht sie so hart mit ihm um – damit er stärker wird. Nicht für sie, sondern für ihn selbst!
AC: Adina wünscht sich für Nemorino, dass er mehr Selbstsicherheit hat und nicht so unsicher ist. Dass er an sich glaubt und mehr Mut hat!

Wer wird in der Zukunft die erste Geige in der Beziehung spielen?

VN: Hmmm, ich denke dass Adina Nemorino „offiziell“ den Vortritt lassen wird, was aber nur bedeutet, dass sie weiterhin die erste Geige spielen wird. Denn, wie auch immer, Menschen ändern sich nicht! AC: Ich hoffe, dass nach all dem, was passiert ist, keiner die erste Geige spielen wird. Eine Partnerschaft sollte ja ein Team sein, in dem beide die gleiche Rolle spielen. So hoffe ich, dass beide weiter lernen und aneinander wachsen, einander unterstützen und das Beste am jeweils anderen zu Tage fördern.

Ihre Lieblingsstelle im Liebestrank?

VN: Mein Lieblingsmoment ist das letzte Ensemble im ersten Akt, „Adina credimi te ne scongiuro“. Ich denke, das ist der ernsthafteste Moment zwischen den beiden! Man kann es in ihren Augen sehen – und in ihren Stimmen hören!
AC: Oh! Das ist schwer! Ich habe zwei: Im ersten Duett der beiden teilen sie dieselbe Musik, singen aber unterschiedliche Worte. Sie: „chiedi all’aura…” und er: „chiedi al rio”. Nicht nur die Musik ist großartig, sondern man sieht auch, wie poetisch beide sind. Sie will sagen, warum sie in der Liebe frei sein will und er, warum er einen beständigen Weg in der Liebe gehen möchte. Beide sind in diesem Augenblick verwundbar und ganz offen. Und dann liebe ich das kurze Rezitativ vor Adinas „Prendi“-Arie. Sie fragt ihn, warum er gehen will und beginnt, ihn zum Bleiben zu überreden – das ist mein Favorit in der ganzen Oper. Das ist so zart und schön – so magisch!

Oliver Láng


L´elisir d´amore | Gaetano Donizetti
3., 5., 10. Februar 2018
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