Cookie-Einstellungen

Dieses Tool hilft Ihnen bei der Auswahl und Deaktivierung verschiedener Tags / Tracker / Analysetools, die auf dieser Website verwendet werden.

Essentiell

Funktional

Marketing

Statistik

Medaillons & Reliefs

Weiterführende Informationen:

Die Feststiege

Die Feststiege gehört zum historischen Teil des Gebäudes und stammt aus der Eröffnungszeit der Wiener Oper. Sie wird auf drei Seiten von Arkaden sowie an der Front von einer Marmorwand begrenzt.
Die Treppen emporschreitend wird der Blick von dem in der geschlossenen Wand eingesetzten dreiteiligen Fenstern angezogen bzw. durch dessen vertikalen Gliederung nach oben gerichtet. Das Fenster gehört zu dem dahinterliegenden Teesalon, dem einstigen Hoffestlogensalon des Kaisers, einem der Räume des Hofes. Das Fenster diente weder der Beleuchtung noch der Belüftung, sondern war Blickfang für das dahinterliegende Mysterium, diesem Fall das Mysterium Habsburg. Sie machten es dem Monarchen – theoretisch – möglich, das hereinströmende Publikum zu überblicken.

 

Architektenporträts

Links und rechts neben den Fenstern erinnern zwei Portrait-Medaillons an die Architekten des Hauses, Eduard van der Nüll und August Sicard von Sicardsburg, die beide die Eröffnung des Hauses nicht erlebt hatten.
August Sicard von Sicardsburg wurde 1813 in Budapest geboren und studierte in Wien. Ab 1843 unterrichtete er hier an der Akademie der bildenden Künste. Gemeinsam mit seinem Kollegen van der Nüll betrieb er ein Atelier, in dem zahlreiche (Wiener) Bauten entstanden, so etwa ein Teil des Arsenal-Komplexes, das Sophienbad oder das Carl-Theater. Gesundheitlich seit langem angeschlagen starb er noch vor der Vollendung der Wiener Hofoper. Dass sein Tod eine Folge der mitunter scharfen Kritik an dem Gebäude ist, gehört ins Reich der Legenden.

Eduard van der Nüll, 1812 in Wien geboren, studierte an der Akademie der bildenden Künste, an der er später eine Professur übernahm. Als Regierungsvertreter bereiste er die Weltausstellungen 1855 und 1857, später wurde er Mitglied der Kunstsektion des Kultusministeriums. 1857 wurde er vom Kaiser in den Adelsstand erhoben. Gemeinsam mit August Sicard von Sicardsburg schuf er eine Reihe von Bauten. Seit langem an schweren Depressionen und einen Gehirntumor leidend, beging er noch vor der Eröffnung der Wiener Hofoper Selbstmord.

 

Ballett und Oper

Über den Architektenporträts, in der Bogenzone der Hauptgeschoßarkaden, befinden sich zwei von Johann Preleuthner geschaffene Reliefs, die die beiden Musiktheatergattungen „Ballett“ und „Oper“, denen das Haus gewidmet ist, versinnbildlichen. Zu sehen sind Putti, die auf einer angedeuteten Bühne musizieren bzw. tanzen. Wiederum darüber gesetzt sind drei großformatige Lünetten-Wandbilder von Franz Dobyaschofsky, die mit allegorischen Figuren thematisch noch einmal auf die inhaltliche Bestimmung des Hauses Bezug nehmen.
Das mittlere Bild thematisiert die tragische Oper: Rund um die mit Lorbeer bekränzte zentrale Figur tummeln sich mehrere Kinder, eines ist mit brennender Fackel und Dolch bewaffnet. Das rechte Gemälde behandelt die komische Oper, als Kopfschmuck trägt die Hauptfigur eine Schellenmütze, allerlei bewegt und fröhlich wirkende Gauklerfiguren umringen sie. Das linke Bild ergänzt die Oper mit dem Thema Tanz und Mimik: Auch hier wieder ein beschwingtes Treiben, die Figuren erinnern an das italienische Stegreiftheater, die Commedia dell’arte.


Wand- und Deckenmalerei

Von besonderer Schönheit und Ausgewogenheit sind die von van der Nüll entworfenen und von Pietro Isella ausgeführten Ornamentmalereien in den Wand- und Deckenfeldern wie auch im Arkadenbereich des Treppenhauses. Die farbenprächtigen Vögel und Fantasiewesen mischen sich dabei mit gewundenem Blüten- und Blätterwerk. Diese werden umgeben von der Wärme des goldgelben beleuchteten Marmors und lassen so dieses erste Geschoss als unumstrittene Beletage gegenüber der Zurückhaltung des Sockelgeschosses und der Nüchternheit des darüberliegenden Treppenhausumganges erschienen. Dieser Bereich ist einerseits zum Flanieren bestimmt, gleichzeitig sind von hier aus die Pausenräumlichkeiten wie auch der Zuschauerraum des Hauses am Ring erreichbar.