Hans Neuenfels
Hans Neuenfels wurde 1941 in Krefeld geboren. Er veröffentlichte schon in frühen Jahren Lyrik und Prosa. 1961 lernte er Max Ernst kennen, der seine künstlerische Entwicklung entscheidend beeinflusste. Neuenfels schrieb einen Roman, Erzählungen, Essays, Libretti, Drehbücher und Theaterstücke. 2011 erschien seine Autobiografie »Das Bastardbuch«, die mit dem Nierrheinischen Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Die Schauspiel- und Regieausbildung erhielt Neuenfels am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Nach Anfängen u.a. in Heidelberg, Darmstadt, Basel, Köln inszenierte er am Schauspiel Frankfurt, das er unter der Leitung von Peter Palitzsch mitprägte, ferner in Stuttgart, Hamburg, Berlin, München, Zürich, Paris und Wien an die hundert Schauspiele. Von 1986 bis 1990 war er Intendant der Freien Volksbühne Berlin. Er drehte Filme über Kleist, Musil, Genet und Strindberg. 1994 erhielt er die Kainz-Medaille der Stadt Wien. Seit 1974 führt er Opernregie. Bislang erarbeitete er 40 Opern. Für die Wiener Festwochen in Kooperation mit der Wiener Staatsoper inszenierte er 1995 die Uraufführung von Adriana Hölszkys »Die Wände« nach Genet, in der Volksoper 1997 »König Kandaules» von Alexander Zemlinsky, in der Wiener Staatsoper 1998 Giacomo Meyerbeers »Le Prophète», 2000 bei den Salzburger Festspielen »Così fan tutte«, im Jahr darauf »Die Fledermaus« und 2018 »Pique Dame«. Neuenfels ist Mitglied der Akademie der Künste und der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, 2005 und 2008 wurde er zum »Opernregisseur des Jahres« gewählt. 2016 erhielt er von der Akademie der Darstellenden Künste den »Faustpreis« für sein Lebenswerk. Er ist mit der Schauspielerin Elisabeth Trissenaar verheiratet. Der gemeinsame Sohn ist der Kameramann Benedict Neuenfels. Hans Neuenfels verstarb am 6. Februar 2022.