
Heinz Spoerli
Heinz Spoerli wurde 1940 in Basel geboren und bei Walter Kleiber ausgebildet. Sein erstes Engagement führte ihn an das Stadttheater Basel unter Wazlaw Orlikowsy. Zwischen 1963 und 1973 tanzte er als Solist am Ballett der Bühnen der Stadt Köln unter Todd Bolender, beim Royal Winnipeg Ballet, bei den Grands Ballets Canadiens in Montreal, beim Basler Ballett und am Grand Théâtre de Genève. Ab 1967 entstanden erste eigene choreographische Arbeiten. Der Durchbruch als Choreograph gelang Spoerli 1972 mit »Le chemin« am Grand Théâtre de Genève. Von 1973 bis 1991 war er Ballettdirektor und Chefchoreograph am Stadttheater Basel und schuf Tanzkreationen sowie Neuinterpretationen von klassischen Balletten wie »La fille mal gardée«, »Giselle«, »Coppélia«, »Romeo und Julia«, »Der Nussknacker«, »Schwanensee« als auch »Chäs«, »Miniaturen«, »Dead End« und »Loops«. 1991 wurde er für 5 Jahre zum Ballettdirektor der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf berufen. Es entstanden u.a. die Choreographien »Schwanensee«, »Dornröschen«, »Josephslegende« und »Goldberg-Variationen«. Von 1996 bis 2012 leitete Spoerli das Zürcher Ballett und formte das Ensemble zu einer der führenden Ballettcompagnien Europas. In Zürich choreographierte er Neufassungen von Ballettklassikern wie »Cinderella«, »Coppélia«, »Don Quixote« und »Raymonda«. Zu den bedeutendsten zeitgenössischen Werken seiner Zürcher Ära gehörten die Ballette »… und mied den Wind« und »In den Winden im Nichts«, »Approaching Clouds«, »Allem nah, allem fern« zu Gustav Mahlers 5. Symphonie, »moZART«, »Les débauches du rêve«, »Peer Gynt« und Mahlers »Das Lied von der Erde«. Als Gastchoreograph war Spoerli u.a. an der Opéra de Paris, der Wiener Staatsoper, am Teatro alla Scala, in Berlin, Hongkong, Lissabon, Stockholm, Stuttgart, Graz, Salzburg und Mulhouse tätig. Bei den Salzburger Festspielen 2012 gestaltete Spoerli einen Ballettabend mit Begleitung durch das Hagen Quartett und schuf die Choreographie für Sven-Eric Bechtolfs Neuinszenierung von Richard Strauss’ Oper »Ariadne auf Naxos« in Koproduktion mit der Wiener Staatsoper. Für sein künstlerisches Schaffen wurde Spoerli mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kunstpreis der Stadt Basel 1991, dem Jacob-Burckhardt-Preis 1995, dem Zürcher Kunstpreis 2007 sowie 2009 mit dem Deutschen Tanzpreis und Deutschen Kritikerpreis. 1982 erhielt er den Hans-Reinhart-Ring und 2012 im Rahmen der Gala »Ein Abend für und mit Heinz Spoerli« den Zürcher Festspielpreis. Im gleichen Jahr wurde er vom internationalen Ballettfestival Miami mit dem »A Life for Dance Award« geehrt. Von der Europäischen Kulturstiftung erhielt er 2000 den Preis für Choreographie. 2002 wurde Spoerli zum Officier de l’ordre des arts et lettres ernannt.