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König und Intrigant

In der Ariodante Produktion sind – neben zahlreichen bekannten Namen – gleich mehrere Debüts zu erleben.

Den schottischen König wird der in Bayern geborene Bass Wilhelm Schwinghammer geben. Seine ersten musikalischen Schritte unternahm er als Mitglied der Regensburger Domspatzen, später studierte er an der Universität der Künste Berlin. Scheint der musikalische Weg als ehemaliger Domspatz auch vorgezeichnet, so war die Sängerkarriere für Schwinghammer doch keine ausgemachte Sache. „Fußballer und dann Tierarzt“ benennt er seine ersten kindlichen Berufspläne, die dann allerdings der Sängerberufung weichen mussten. Von 2006 bis 2017 war er Ensemblemitglied der Hamburgischen Staatsoper, seit 2017 ist er freischaffend. In seinem Auftrittskalender sind seit längerem zentrale Kulturstätten vermerkt: 2005 sang er erstmals bei den Salzburger Festspielen, seit 2012 ist er in Bayreuth zu erleben, weitere Auftritte absolviert er von München, Berlin, Dresden, Lyon über Mailand und Barcelona bis Los Angeles, Washington und Chicago.
Dominieren derzeit auch große Wagner-, Straussaber auch Mozart-Partien sein Leben (König Marke, Fasolt, König Heinrich, Landgraf Hermann, Ochs, Peneios, Orest, Sarastro und Osmin), so ist dies nur eine Momentaufnahme. Gerade auch im Barocksegement kann der Bassist auf eine reiche Aufführungspraxis zurückblicken – und das seit Kindesbeinen an. „Ich komme ja aus einem Knabenchor, da singt man automatisch viel Alte Musik“, erzählt Schwinghammer. Und auch später, als gewissermaßen ausgewachsener Bassist gestaltete er vielfach Partien wie den Melisso in der Händel’schen Alcina oder den Curio in Giulio Cesare in Egitto. „Natürlich muss man sich nach viel Wagner und Strauss wieder auf den Barockstil konzentrieren, aber es ist keine andere Welt, keine umfassende Umstellung“, meint Schwinghammer. „Ich singe ja dennoch immer mit einer Stimme, mit meiner Stimme.“ Etwas reduzieren müsse man sich natürlich, fügt er hinzu, da ja der Orchesterapparat in der Alten Musik doch ein kleinerer sei als bei den großen Opern des angesprochenen Wagner-/ Strauss-Fachs.

Als intriganter und bedrohlicher Polinesso steht der französische Countertenor Christophe Dumaux erstmals auf der Bühne des Hauses am Ring. Den Anfang nahm dessen Musikerkarriere mit einem Gesangs- und Cello-Studium in seiner Heimat, unter anderem bei James Bowman und Noëlle Barker sowie am Konservatorium in Paris. Das professionelle Cellospiel hat Dumaux inzwischen an den Nagel gehängt, aus zeitlichen Gründen, wie er erzählt. Doch habe ihm gerade das Instrumentalstudium eine wichtige musikalische Basis vermittelt. Und: Immer wieder greift er nach dem Cello, wenn er Rezitative probt – oder wenn seine Kinder, große Bach-Suiten-Fans, ihren Vater nicht nur singen, sondern eben auch Bach spielen hören wollen. Als Countertenor absolvierte Dumaux sein erfolgreiches Debüt im Alter von nur 22 Jahren mit dem Eustazio in Händels Rinaldo beim Festival de Radio France unter René Jacobs, der erste große Schritt in seiner Karriere. Es folgten bald weitere: etwa die Gestaltung des Tolomeo in Giulio Cesare in David McVicars Inszenierung beim Glyndebourne Festival oder sein Debüt an der Met (Rodelinda mit Renée Fleming und Andreas Scholl). Heute ist er Gast an den wichtigsten Opernhäusern und bei den wesentlichen Festivals zwischen Chicago und Paris, wo er Partien wie die Titelrolle in Giulio Cesare, Ottone (L’incoronazione di Poppea), Fernando (Don Chisciotte) oder Farnace (Mitridate) gestaltet. Erst kürzlich sang er den Polinesso unter anderem erfolgreich bei den Salzburger Festspielen – und gerade dieses mehrfache Herantreten an ein- und dieselbe Partie findet er besonders spannend: „Für mich ist es stets eine Freude, unterschiedliche Ansichten von Dirigenten und Regisseuren kennen zu lernen – so kann ich jedes Mal meine Interpretation eines Charakters weiter verbessern und vertiefen, sowohl gesanglich als auch darstellerisch.“

Oliver Làng


Ariodante | Georg Friedrich Händel
Premiere: 24. Februar 2018
Reprisen: 26. Februar,
1., 4., 8. März 2018
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Einführungsmatinee: 18. Februar 2018, 11.00 Uhr
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