Eno Peci

Eno Peci wurde in Tirana (Albanien) geboren. Seine Ausbildung erhielt er an der Ballettakademie seiner Heimatstadt und an der Ballettschule der Wiener Staatsoper. 2000 wurde er Mitglied des Wiener Staatsopernballetts, 2003 avancierte er zum Halbsolisten und 2009 zum Solotänzer des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper (seit 2010 Wiener Staatsballett).
Er tanzte im Laufe seiner Karriere zahlreiche Hauptpartien in den großen klassischen Balletten – wie Herzog Albrecht und Hilarion in Elena Tschernischovas Giselle, Rotbart in Rudolf Nurejews Schwanensee, Espada in Nurejews Don Quixote, Abderachman in Nurejews Raymonda, Drosselmeyer in Gyula Harangozós Der Nussknacker, Prinz Florimund in Peter Wrights Dornröschen, Der König in Martin Schläpfers Dornröschen –, aber konnte seine darstellerische Kunst vor allem in Handlungsballetten unter Beweis stellen, etwa in den Titelrollen in Renato Zanellas Spartacus und John Crankos Onegin, Tybalt in Crankos Romeo und Julia, Karenin in Boris Eifmans Anna Karenina oder Monsieur Duval in John Neumeiers Die Kameliendame. Er brillierte aber auch in komischen Partien wie als Ulrich in Roland Petits Die Fledermaus und Witwe Simone in Frederick Ashtons La Fille mal gardée. Weiter wichtige Rollen waren Don José in Davide Bombanas Ballett: Carmen, Blaubart in Stephan Thoss’ Blaubarts Geheimnis oder Müller in Léonide Massines Der Dreispitz.
Zudem eignete er sich ein äußerst vielseitiges neoklassisches und zeitgenössisches Repertoire an, das von George Balanchine, Maurice Béjart und Jerome Robbins über Paul Taylor, Hans van Manen und Twyla Tharp bis zu Nils Christe, Anne Teresa De Keersmaeker, Jorma Elo, William Forsythe, Jiří Kylián, András Lukács, Thierry Malandain und Helen Pickett reicht.
Eno Peci inspirierte auch mehrere Choreograph*innen zu Rollenkreationen, darunter Renato Zanella – u.a. die Titelrolle in Petruschka –, Patrick C. Delcroix, Natalia Horecna, Antony McDonald und Ashley Page sowie Daniel Proietto.
Gastspiele führten ihn in zahlreiche europäische Länder und nach Übersee.
Seit 2009 ist Eno Peci zudem als Choreograph tätig. Sein Debüt gab er mit Cut bei »choreo.lab 09« des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper im Wiener Odeon. Es folgten weitere Werke für »Junge Choreographen« des Ballettclubs. Für das Wiener Staatsballett kreierte er Herzblume (2013) und Petruschka (2017) an der Volksoper Wien. 2018 und 2020 choreographierte Peci für die Eröffnung des Wiener Opernballs die Einlagen des Wiener Staatsballetts sowie der Ballettakademie der Wiener Staatsoper. Für das NEST, die neue Spielstätte der Wiener Staatsoper, gestaltet er im März 2026 Mein erster Nussknacker mit Studierenden der Ballettakademie der Wiener Staatsoper.
Eine intensive Zusammenarbeit pflegt Eno Peci seit 2014 mit dem Schweizer Origen Festival Cultural in Riom. Auch für die Gala des Étoiles im Grand Théâtre in Luxemburg schuf er seit 2015 mehrere Werke. 2017 kreierte er für das Moskauer Stanislawski-Theater Déjà-vu und Apocalypse anlässlich der Eröffnung des Juliertheaters in Julierpass (Schweiz). 2019 gelangte Schwanensee für Die Theater Chemnitz zur Premiere, bei der Eno Peci neben Sabrina Sadowska für Choreographie und Inszenierung des 1. und 3. Akts verantwortlich zeigte. 2021 feierte ebenda seine Fassung von Daphnis et Chloé (Musik: Maurice Ravel) Premiere. Weitere Kreationen entstanden für die Weltstar-Gala 2018 im Wiener Volkstheater und 2019 für die Gala d’Etoiles Internationales »Viva Maïa« im Palais des Festivals et des Congrès in Cannes. Einige seiner Stücke wurden unter anderem vom National Ballet of Kosovo in Prishtina und dem Choreo Center Europe & Europaballett getanzt. 2020 gelangte Zweisamkeit für das Györi Ballet in Györ zur Premiere, 2021 Angel (Musik: Violinkonzert von Alban Berg) am Slowenischen Nationaltheater Oper und Ballett in Ljubljana. Im März 2023 folgte mit Muzg seine erste abendfüllende Uraufführung für das Nationaltheater für Oper und Ballett in Tirana. Für das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker am 8. Juni 2023 im Schlosspark Schönbrunn choreographierte er zu Maurice Ravels Boléro mit Mitgliedern der Jugendkompanie der Ballettakademie der Wiener Staatsoper ein »Schattenballett«. Im Jänner 2024 erfolgte im Zabeel Theatre in Dubai die Weltpremiere seines Stücks 4 mit der von Max Richter bearbeiteten Musik von Vivaldis Die vier Jahreszeiten.
Zahlreiche Preise würdigen das Schaffen von Eno Peci. 2008 wurde er zum Ehrenbotschafter der Republik Albanien ernannt, 2017 erhielt er mit dem »The Key of Tirana« und 2018 mit dem Titel »Knight of the Order of Skanderbeg« weitere wichtige Auszeichnungen seines Heimatlandes. 2019 wurde ihm das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen. 2023 folgte der renommierte Internationale Premio Capri Danza in der Kategorie »alla carriera« und im Mai 2025 der Premio Internazionale »Consonanze Artistiche« im Teatro Comunale »Cesare Galeotti« in Pietrasanta.
Vorstellungen mit Eno Peci
Mahler, live
Besetzung am Montag 23. Juni 2025
Ballettzyklus »Drama«
Ticketinformationen
Saison 2024/2025
Die Entzweiung von befreundeten Königen, eine Welt, die ins Chaos stürzt, weil der Tod abdankt, eine sterbenskranke Kurtisane, die die Liebe erfährt, oder ein Welttheater über den zeitgenössischen Menschen – vier Ballettproduktionen versprechen emotionsgeladenes Drama.
29. November: THE WINTER'S TALE
8. Februar: KAISEREQUIEM
10. März: DIE KAMELIENDAME
23. Juni: MAHLER, LIVE