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© Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn
Olga Esina als Odette mit Ensemble
© Wiener Staatsoper GmbH / Michael Pöhn
Olga Esina als Odette
© Wiener Staatsoper GmbH / Ashley Taylor
Liudmila Konovalova als Odile
© Wiener Staatsoper GmbH / Ashley Taylor
Nina Poláková als Odette
© Wiener Staatsoper GmbH / Ashley Taylor
Maria Yakovleva als Odette mit Masayu Kimoto als Prinz Siegfried
© Wiener Staatsoper GmbH / Ashley Taylor
Andrey Teterin als Zauberer Rotbart, Maria Yakovleva als Odette und Robert Gabdullin als Prinz Siegfried

Rudolf Nurejews Wiener »Schwanensee«

Rudolf Nurejews Wiener »Schwanensee«

Vier Ballerinen des Wiener Staatsballetts im Gespräch mit Iris Frey über den Ballettklassiker

Und wenn der Prinz der tragisch scheiternde Held des Schwanensee ist, so ist sie, die verzauberte Prinzessin und Königin der Schwäne, sein poetisches Herzstück und darüber hinaus die beredtste Metapher der idealistisch verklärten Welt des klassischen Tanzes. (Eva Selzer)

Am 15. Jänner 1895 fand am Mariinski-Theater in St. Petersburg die Uraufführung von Marius Petipas und Lew Iwanows unsterblich gewordenem Ballettklassiker Schwanensee zur Musik von Piotr Iljitsch Tschaikowski statt, zahlreiche Versionen folgten weltweit. In Wien wurde der 15. Oktober 1964 zu einem bedeutenden Tag der Ballettgeschichte: Der Ausnahmetänzer Rudolf Nurejew choreographierte eine eigene Fassung von Schwanensee für das Wiener Staatsopernballett, in der er die männliche Hauptrolle deutlich aufwertete. Dies erläutert er folgendermaßen: »Ich glaube, die Hauptperson des Balletts ist der Prinz, nicht der Schwan, er ist nur sein Spiegelbild. Schwanensee ist eine Geschichte der Romantik. Es ist der Traum von der idealen Frau, der Flucht aus der Realität, der Versuch, das Ideal mit der Realität zu verquicken, der schließlich zur Katastrophe führt.«

Nurejew tanzte bei der Wiener Premiere sowie in weiteren 47 Aufführungen im Haus am Ring selbst die Rolle des Prinzen Siegfried an der Seite seiner legendären Partnerin Margot Fonteyn und erzielte mit 89 Vorhängen einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Seither war diese Produktion in 244 Aufführungen zu sehen – in immer wieder neuer Ausstattung, aktuell in jener von Luisa Spinatelli. Zahlreiche Ballerinen interpretierten die herausfordernde Doppelrolle der Odette/Odile, darunter Gisela Cech mit 25 Vorstellungen (zwischen 1979 und 1985), gefolgt von der kürzlich verstorbenen letzten Primaballerina des Wiener Staatsopernballetts Edeltraud Brexner mit 21 Vorstellungen (zwischen 1957 und 1963). In der jüngeren Vergangenheit waren unter anderem Olga Esina, Kiyoka Hashimoto, Liudmila Konovalova, Nina Poláková und Maria Yakovleva in dieser Partie zu erleben.

Am 1. Mai 2021 hätte die Wiederaufnahme des beliebten Ballettklassikers an der Wiener Staatsoper erfolgen sollen. Aufgrund der – der Covid-19-Pandemie geschuldeten – nach wie vor geschlossenen Theater, kann diese leider nicht stattfinden. Als kleiner Ersatz hierfür wird am 4. Mai 2021 erneut die Schwanensee-Aufnahme aus dem Jahr 2014 mit Olga Esina als Odette/Odile an der Seite von Vladimir Shishov als Prinz Siegfried und Eno Peci als Rotbart im Stream gezeigt.

Begleitend dazu haben sich vier der Ersten Solotänzerinnen des Wiener Staatsballetts über Schwanensee sowie die Besonderheiten von Nurejews »Wiener Fassung« Gedanken gemacht.

Es gibt unzählige Versionen von Schwanensee, auch Sie haben vermutlich schon in mehreren getanzt. Was ist das Besondere an Nurejews Choreographie? Vor allem beim »Schwarzen Schwan-Pas de deux« im dritten Akt gibt es ja die berühmte »Wiener Fassung«, die besonders anspruchsvoll ist.

Olga Esina: Ich habe sehr viele verschiedene Versionen von Schwanensee getanzt. Jede ist auf ihre eigene Art und Weise gut und interessant. Die »Wiener Version« ist technisch wirklich schwieriger als die anderen, nicht nur für den Prinzen, sondern auch für den Schwan, vor allem für den schwarzen Schwan und im Besonderen die Variation im dritten Akt. Sie ist sehr lang und beinhaltet viele verschiedene technische Elemente – vom Anfang bis zur letzten Pose. Es bleibt keine Zeit zum Durchatmen.

Liudmila Konovalova pflichtet ihr bei: Für mich persönlich ist Nurejews Wiener Schwanensee-Version die schwierigste und herausforderndste. In allen anderen Fassungen, die ich getanzt habe, gibt es für die Ballerina Pausen, in denen sie nur in einer Pose steht, geht oder einfach nichts tut – bei Nurejew sind all diese Momente mit Schritten ausgefüllt, meist mit sehr schwierigen (meint sie lachend). Weitere technische Herausforderungen bieten die Übergänge zwischen den einzelnen Schritten. Generell finde ich es oft schwieriger, diese schön auszuführen, als die eigentliche Bewegung. Aber genau das zeigt die Qualität einer Tänzerin.

Nina Poláková: Ich habe die Hauptrolle in Schwanensee bereits mit 18 Jahren am Slowakischen Nationaltheater getanzt in einer klassischen, sowjetischen Fassung, danach auch eine Version von Derek Deane, der diese für das English National Ballet choreographiert hat. Diese war auch sehr schön und interessant, vor allem die Nationaltänze. Dann kam bereits Nurejews Fassung in Wien, die ich hier erstmals 2015 interpretierte. Es gibt allein so viele unterschiedliche Schlüsse. In den traditionell sowjetischen Fassungen gibt es meist ein Happy End, in jener von Deane stirbt die Schwanenkönigin, bei Nurejew der Prinz. Ich liebe den vierten Akt von Nurejew, er ist so emotional und sensitiv, ihn zu tanzen, ist eine wirklich Herzensangelegenheit für mich. Nurejew hat hier einen Pas de deux eingefügt, der sehr schön ist und Ausdruck der Verzweiflung und der Trauer von Odette und Prinz Siegfried. Aber auch das ganze Zusammenspiel ist wunderschön: die Musik ist fantastisch, die Ensembleszenen sind choreographisch – etwa in den Formationen – einzigartig, die ganze Atmosphäre kommt ideal zum Ausdruck. Auch die »Wiener-Fassung« des »Schwarzen Schwan-Pas de deux« ist natürlich eine Originalität. Sie ist schön, aber wirklich eine große Herausforderung. Das Adagio ist sehr kompliziert für die Koordination und Partnerarbeit. Für die Zuschauer sieht es vielleicht nicht so spektakulär und wirkungsvoll aus, sondern sehr elegant, aber technisch ist es wirklich sehr anspruchsvoll, ich habe großen Respekt davor. Bei der Variation kommen etwa große Sprünge und danach braucht man große Kontrolle für die italienischen Fouettés. Der Körper fühlt sich wirklich seltsam an und ich hoffe jedes Mal, dass alles gut klappt. Aber ein Mensch ist keine Maschine. Es ist mir daher nicht nur wichtig, dass alles technisch gelingt, sondern vor allem die Geschichte herüberkommt kommt – man muss die Emotionen spüren.

Maria Yakovleva: Als ich noch in Russland war, habe ich zwar selbst noch keinen Schwanensee getanzt, aber natürlich Vorstellungen davon gesehen. Die Nurejew-Fassung ist viel anspruchsvoller, nicht nur für den Prinzen, sondern für alle Rollen, wie der Pas de cinq im ersten Akt oder die Charaktertänze im dritten Akt, wie etwa der Neapolitanische Tanz, und natürlich der »Schwarze Schwan-Pas de deux«. Im vierten Akt ist das schöne Duett zwischen Odette und Prinz Siegfried, aber auch das gesamte Schwanen-Ensemble auf der Bühne – in der russischen Version ist diese Szene bei weitem nicht so lang. Ebenfalls besonders an Nurejews Choreographie ist, dass die Frauen das Bein hinten statt in Attitude oft in Arabesque gestreckt haben, was es auch schwieriger macht.

Nurejew hat die Rolle des Prinzen und somit des männlichen Tänzers aufgewertet. Wirkt sich das auch auf die Rolle der Schwanenkönigin aus oder ist die Darstellung der Odette/Odile in allen auf Petipa basierenden Versionen in etwa gleich?

Olga Esina: Für die Schwanenkönigin blieb der zweite, weiße Akt fast unverändert. Im dritten Akt sind für den schwarzen Schwan nur die 32 Fouettés aus der alten Fassung geblieben.

Maria Yakovleva: Vor allem der vierte Akt unterscheidet sich deutlich von anderen Fassungen, die meist einfacher und weniger dramatisch gestaltet sind. Die Variationen sind sonst sehr ähnlich, mit Ausnahme jener im dritten Akt, wo es die berühmte »Wiener Fassung« gibt. Juri Grigorowitsch (am Bolschoi Theater) verwendet etwa dieselbe Musik, aber die Choreographie dazu ist anders. Bei Nurejew gibt es hier viele Balancen und das Beenden der Variation mit italienischen Fouettés ist schon sehr herausfordernd. Ich finde aber, dass die Frau in der Nurejew-Version trotzdem die tragende Position behält.

Was ist die Herausforderung, im selben Ballett mit Odette und Odile zwei ganz unterschiedliche Charaktere zu gestalten?

Olga Esina: Für mich war die Verwandlung von der zarten, verletzlichen Odette zur forschen, verführerischen Odile und zurück nie ein Problem. Ich höre die Musik und versetze mich sofort in den jeweiligen Charakter. 

Liudmila Konovalova: Im Ballett sprechen wir vor allem durch den Körper. Für mich ist es wichtig zu zeigen, dass Odette und Odile zwei sehr unterschiedliche Charaktere und starke Persönlichkeiten sind. Das muss dem Publikum sowohl in der Darstellung und der Mimik, als auch in der Art der Bewegung vermittelt werden. Ich höre nie auf, neue Facetten darin und gleichzeitig in mir selbst zu suchen.

Nina Poláková: Als ich jung war, fand ich die gegensätzliche Vorstellung dieser Rolle sehr anziehend und habe diese sehr genossen, vor allem den schwarzen Schwan. Man kann sich wirklich austoben, sexy, gefährlich sein. Aber ich muss sagen, je älter und reifer ich werde, desto mehr empfinde ich Gefühle für den weißen Schwan – man kann mehrere Facetten zeigen. Odette ist beim ersten Zusammentreffen mit dem Prinzen ängstlich, dann entwickeln sich die Liebe und das Vertrauen sowie im vierten Akt Verzweiflung und unendliche Trauer. Ich denke daher, dass man diese Rolle erst gut verkörpern kann, wenn man diese Gefühle auch im echten Leben erfahren hat.

Maria Yakovleva: Generell mag ich jene Rollen mehr, bei denen auch schauspielerische Darstellung gefragt ist, es nicht nur um pure Technik geht, sondern man etwas Bestimmtes verkörpern und dem Publikum vermitteln muss, was in der Geschichte passiert. Ich tanze beide Rollen sehr gerne: Odette ist zärtlich, weiblich, zerbrechlich, Odile wird meist als böse bezeichnet. Ich denke jedoch, dass sie einfach das macht, was ihr der Zauberer Rotbart sagt – sie ist ja seine Tochter. Auch sie verzaubert den Prinzen mit ihrer Weiblichkeit und ihrem Charme, aber eben auf andere Weise als Odette. Ich denke – und versuche das auch so darzustellen –, dass sie eigentlich ein fröhlicher Charakter ist, machen kann, was sie will (lacht), vor allem im Vergleich zu Odette, die leidet, weil sie verzaubert und letztendlich vom Prinzen betrogen wird. Die Verkörperung des weißen Schwans ist für mich herausfordernder, man kann diesen im Laufe des Stückes viel mehr entwickeln, als den schwarzen Schwan, der nur einen einzigen Auftritt hat. Zudem sind in der »Wiener Fassung« des dritten Aktes so viele Schritte darin, dass maximal Raum bleibt für einen Blick, aber nicht viel Freiheit in der Darstellung.

Wie hat sich Ihre Rollengestaltung im Laufe der Jahre verändert?

Olga Esina: Meine Vorbereitung ist fast immer die gleiche. Es ist immer hart und aufregend, herausfordernd und spannend, aber in jeder Saison versuche ich, neue Farben für meine Rollen zu finden.

Liudmila Konovalova: An diesem Ballett kann man ein Leben lang arbeiten und das macht es noch interessanter und attraktiver für mich. Ich verändere und entwickle mich – hoffentlich – als Mensch und meine Rollen machen dasselbe. Man sollte all seine Lebenserfahrung in eine Rolle einbringen und seine eigene Geschichte daraus machen, sonst kann es langweilig und steril werden.

Maria Yakovleva: Man verändert sich im Laufe der Zeit, dadurch gestaltet man auch die Rolle mit anderen Nuancen. Man bekommt unterschiedliche Inputs von Probenleiter*innen oder Einstudierer*innen. Als ich etwa zuletzt Schwanensee getanzt habe, habe ich mit Florence Clerc (ehemalige Étoile der Pariser Oper) geprobt und sie hat mir sehr viele gute Tipps gegeben, die für mich persönlich gepasst haben. Jetzt sind drei Jahre vergangen und wenn ich mir nun ein Video davon anschaue, denke ich mir, es sieht gut aus, aber ich kann noch mehr hineinbringen. Sobald ich auf der Bühne stehe – mit Kostüm, Schminke, live-Musik – kommt manches oft ganz von allein, spontan, anders, als ich es geprobt habe. Das heißt nicht, dass ich plötzlich in die andere Richtung laufe oder andere Schritte mache, aber vielleicht einen anderen Blick werfe – und im Nachhinein denke ich mir dann manchmal: »ah, das hat mir eigentlich gut gefallen, das kann ich so behalten.« Ich mag es, wenn jede Vorstellung ein wenig anders ist, ich nie genau weiß, wie es diesmal wird. Natürlich hängt dies auch vom jeweiligen Partner ab, wie dieser mitspielt, reagiert.


Bereiten Sie sich auf die Rolle der Odette mit einem speziellen Training vor, etwa die Armtechnik – den weichen, ondulierenden Flügelschlag – betreffend?

Olga Esina: Ich beginne schon lange vor den Proben in jeder freien Minute, Schwanenbewegungen mit den Armen zu machen, um meine Arm- und Rückenmuskulatur auf geschmeidige Bewegungen vorzubereiten, während meine Beine eine komplizierte Technik ausführen müssen.

Liudmila Konovalova: Natürlich – und nicht nur die Arme betreffend. Das Ballett heißt ja Schwanensee und so müssen die Bewegungen, die Blicke, die Posen ähnlich jenen eines Schwans sein: langer Hals, weiche, flügelähnliche Arme, spezielle Bewegungen des Kopfes – wie es die Schwäne machen, wenn sie etwa ihre Federn putzen oder schwimmen und diese wunderschönen halb geöffneten Flügel haben. All das, denke ich, kann jede Ballerina für sich finden. Manchmal hilft es auch, einfach an die Donau zu gehen und diese wunderschönen Vögel zu beobachten. Aber das allein ist natürlich nicht genug, man muss für all diese Bewegungen viel und hart im Ballettsaal arbeiten.

Nina Poláková: Für Schwanensee sind die Arme und der Oberkörper sehr wichtig und jeder Körper ist natürlich anders. Ich habe zum Beispiel breitere Schultern, einen breiteren Rücken, daher ist für mich die Arbeit daran besonders schwierig und ich brauche viel Zeit, um mich darauf zu konzentrieren und vorzubereiten. Aber ich hatte das Glück, dass ich mit fantastischen Étoiles der Pariser Oper arbeiten durfte, wie Florence Clerc, Isabelle Guérin und Manuel Legris, die alle noch mit Nurejew persönlich gearbeitet haben und großartige Tänzer*innen waren, nun fantastische Probenleiter*innen oder Einstudierer*innen sind und viel zu geben haben. Das war wirklich ein großes Geschenk für mich und ich bekam viele wertvolle Tipps.

Maria Yakovleva: Vor allem vor meiner Premiere im Jahr 2009 habe ich viel vor dem Spiegel geübt. Die wellenförmigen Armbewegungen sind nicht einfach, weil sie quasi ohne Stopp ausgeführt werden sollen. Ich stelle mir dabei die Aufgabe, dass – auch wenn eine Pause in der Choreographie ist – sich die Arme weiterbewegen, wie Wasser, das macht auch die Weiblichkeit des Charakters aus. Wovon sich die Nurejew-Version hier auch von anderen russischen unterscheidet, ist, dass bei letzteren die Arme immer hinten sind – das erzeugt die Vision von Flügeln, ist aber sehr anstrengend für Rücken und Schultern. Nurejew hat es absichtlich geändert – vor allem bei der Gruppe –, dass die Arme mehr vor dem Körper sind. Mit speziellen Rückenübungen beginne ich stets ein paar Wochen vor einer Schwanensee-Aufführung sowie mit »schwanenartigen« Port de bras.

Warum übt dieses Ballett, ihrer Meinung nach, auch heutzutage noch so eine Faszination bei Tänzer*innen sowie beim Publikum aus?

Olga Esina: In dieser brillanten Inszenierung kommt viel zusammen. Die Musik ist wundervoll, die Choreographie hypnotisierend, das Bühnenbild großartig und natürlich ist da der berührende Zauber des Märchens – dieses Ballett lässt niemanden gleichgültig.

Liudmila Konovalova: Ich denke, es ist einfach so eine berührende, wunderschöne Geschichte rund um die Schwanenkönigin. Schwäne generell sind wunderschöne Kreaturen, die seit jeher die Menschen faszinierten. Die ganze Geschichte des Schwanensee ist so magisch, aber gleichzeitig auch real, wenn man über Gefühle – wie Liebe, Betrug, Leid, Schmerz und Vergebung – spricht.

Nina Poláková: Ich glaube, es ist dieses Spektrum von Tanz, Geschichte und Emotion, das die Zuschauer anzieht sowie fasziniert und Schwanensee unsterblich macht. Und die weißen Akte verkörpern den Prototypen einer klassischen Ballerina mit Tutu und Spitzenschuhen sowie allen Facetten der Technik, aber auch Emotionen. Wesentlich ist auch die Musik von Tschaikowski. Nicht viele Ballettklassiker haben so eine wertvolle Musik, die auch für sich alleinstehen kann und man durch diese hört, was die Geschichte ausdrücken möchte.

Maria Yakovleva: Schwanensee ist einfach das klassische, weiße, romantische Ballett und Gradmesser einer großen klassischen Compagnie, da ist kein Fehler erlaubt. Man tanzt die ganze Zeit im Tutu und da sieht man wirklich alles – das ist sehr herausfordernd und man muss sich ständig weiterentwickeln, an sich arbeiten.