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KS Wolfgang Bankl als Goldhändler und KS Tomasz Konieczny als Cardillac

Expressionistischer MUSIKTHEATER-KRIMI

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Die dominant-eindringliche Schwarz-Weiß Anmutung der Bühnenbildkompositionen und die bewusst überzeichneten, markanten, ja geradezu mechanischen Bewegungsstrukturen, die Sven-Eric Bechtolfs Cardillac-Inszenierung prägen, erinnert nicht von ungefähr an Horrorfilme der Stummfilmära, insbesondere an Wilhelm Murnaus berühmten Nosferatu. Schließlich ging es dem Regisseur um nichts weniger als um die Sichtbarmachung jener drei Zeitebenen, die sich in diesem dreiaktigen Musiktheater-Krimi auf beeindruckende Weise ineinander verschlingen: Das Paris des 17. Jahrhunderts als Ort des Geschehens, die nachtdunkle Weltsicht der Novellen-Vorlage des 19. Jahrhunderts und das in der Neuen Sachlichkeit beheimatete Libretto der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Mit seiner hier gewählten szenischen Erzählform fand Bechtolf ein szenisches Äquivalent für Paul Hindemiths Zugriff auf E.T.A. Hoffmanns hochromantische Gestalt des gleichermaßen genialen wie gefährlich-wahnsinnigen Goldschmieds Cardillac, also für die Darstellung einer Geschichte, die gewissermaßen »durch die Beschleuningungsmaschine des Expressionismus gejagt wurde«. Der in der Musik und im Text zelebrierten Selbstverständlichkeit des Überdrehten und Übertriebenen, der Prägnanz und Kompaktheit der Partitur begegnet diese Inszenierung durch stark überzeichnete Gesten, einer Art Gefühlsmechanik sowie einem ritualisierenden Bewegungsvokabular, das stringent durch den Abend führt.

Im November wird die bei der Premiere frenetisch gefeierte Produktion nun wiederaufgenommen – mit KS Tomasz Konieczny in der Titelpartie. Damit kehrt ein beliebter Künstler an das Haus zurück, der schon in der Vergangenheit die Aufführungen durch seine eindrückliche Interpretation des rätselhaften Goldschmieds, der sich nicht von seinen Schöpfungen zu trennen vermag und daher alle Käufer seiner Preziosen zu ermorden trachtet, zum Ereignis werden ließ. In weiteren Rollen sind unter Cornelius Meister u.a. Vera-Lotte Boecker als Tochter, Gerhard Siegel als Offizier, Stephanie Houtzeel als Dame, Daniel Jenz als Kavalier und KS Wolfgang Bankl als Goldhändler zu erleben.


CARDILLAC (Wiederaufnahme)
2. / 5. / 10. / 13. November 2022

Musikalische Leitung Cornelius Meister 
Inszenierung Sven-Eric Bechtolf

Mit u.a. KS Tomasz Konieczny /
Vera-Lotte Boecker / Gerhard A. Siegel /
KS Wolfgang Bankl / Daniel Jenz / Stephanie Houtzeel / Evgeny Solodovnikov

→ Kostenlose Werkeinführung jeweils
eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn im Gustav Mahler-Saal