Brigitte Stadler

© Reinhard Werner

Die ehemalige Erste Solotänzerin des Wiener Staatsopernballetts, Brigitte Stadler, wurde in Wien geboren und erhielt ihre Tanzausbildung an der Ballettschule der Österreichischen Bundestheater. Ihre wichtigste Lehrerin war die ehemalige Primaballerina der Wiener Staatsoper Prof. Edeltraud Brexner. Weitere Studien absolvierte Brigitte Stadler bei Stanley Williams, Alexandra Danilowa und Soki Schorer in New York sowie bei Marika Besobrasova in Monte Carlo. Mit 14 Jahren wurde sie als jüngstes Mitglied in das Wiener Staatsopernballett aufgenommen und bald mit Solorollen betraut. 1983 war sie erstmals Partnerin Rudolf Nurejews als Odile in der 100. Vorstellung seiner Choreographie von »Schwanensee«, weitere gemeinsame Auftritte folgten. 1984 wurde sie zur Solotänzerin ernannt, von 1990 bis 2000 war sie Erste Solotänzerin des Wiener Staatsopernballetts.

Zu Brigitte Stadlers umfangreichem Repertoire zählten zahlreiche Hauptrollen, u.a. in »La Sylphide«, »Giselle«, »Don Quixote«, »Dornröschen«, »Der Nussknacker«, »Raymonda«, »La Fille mal gardée«, »Sylvia«, »Ein Sommernachtstraum«, »Die Bajadere«, »Die lustige Witwe«, »Romeo und Julia«, »Manon« und »Die Puppenfee«. Darüber hinaus tanzte sie in Balletten von Gerald Arpino, George Balanchine, Anton Dolin, Jiří Kylián, John Neumeier, Valery Panov, László Seregi, Rudi van Dantzig, Hans van Manen und Renato Zanella. Von Brigitte Stadler kreierte Partien sind die Columbine in Jochen Ulrichs »Tantz-Schul« und die Primaballerina in Renato Zanellas »Aschenbrödel«. Gefeierte Tänzer der internationalen Ballettszene waren ihre Partner: neben Rudolf Nurejew Michael Birkmeyer, Peter Breuer, Gyula Harangozó, Charles Jude, Ludwig Karl, Manuel Legris, Vladimir Malakhov, Irek Muchamedow, Valery Panov, Peter Schaufuss und Tamás Solymosi. Gastspiele führten sie u.a. zu Ballettgalas nach Berlin, Budapest, Essen, Bratislava und Prag. Zusammen mit Nurejew und dem Wiener Staatsopernballett bestritt sie Gastspiele in Japan, Seoul und Bangkok.

Am 24. September 2000 verabschiedete sich Brigitte Stadler in MacMillans »Manon« an der Seite von Vladimir Malakhov als Tänzerin von der Bühne, blieb dem Wiener Staatsballett aber weiterhin verbunden: 2001 leitete sie die Proben für »Die Bajadere« und die Saisonschluss-Gala und zeichnete für die Wiederaufnahme von Elena Tschernischovas »Giselle« verantwortlich. 2002 erarbeitete sie mit den Solistinnen und Solisten die Wiederaufnahme von Frederick Ashtons »La Fille mal gardée«. 2010/11 lehrte Brigitte Stadler an der Ballettschule der Wiener Staatsoper. Außerdem war sie Gasttrainingsleiterin beim Wiener Staatsballett, an das sie 2020/21 für die Wiederaufnahme von »Giselle« zurückkehrte.