Zum Tod von Dr. Georg Springer
Ballett |
Der langjährige Geschäftsführer der Bundestheater-Holding, Dr. Georg Springer, starb am Donnerstagabend unerwartet in Wien, wie seine Familie bekannt gab. Der studierte Jurist und Kulturmanager stand von 1991 bis 2014 an der Spitze der Bundestheater.
Geboren wurde Georg Springer am 20. August 1946 in Wien. Nach seinem Jusstudium war er unter anderem beim Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes tätig, 1984 wurde er zum Leiter der dortigen Abteilung V/4 für »Medienangelegenheiten« bestellt. Vier Jahre später holte ihn der damalige Sekretär von Franz Vranitzky (SPÖ) und spätere Unterrichtsminister Rudolf Scholten (SPÖ) als Generalsekretär-Stellvertreter in den Österreichischen Bundestheaterverband, dessen Generalsekretär er 1991 wurde. Nach der Umwandlung in eine Holding stieg er zu deren Geschäftsführer auf.
In dieser Funktion war er unter anderem 2005 maßgeblich für die Ausgliederung des Balletts der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien und für die Gründung des Wiener Staatsballetts, das heuer sein 20. Jubiläum feiert, verantwortlich. Nicht nur seit seiner Jugend ein großer Opernfan, sondern ebenso Ballettliebhaber, unterstützte er das Ballett stets und pflegte Freundschaften zu Tanzgrößen wie etwa Vladimir Malakhov.
Die kaufmännische Leiterin des Wiener Staatsballetts Simone Wohinz erinnert sich an Dr. Georg Springer als einen kunstsinnigen und feinfühligen Kulturmanager, der durch seine Nähe zum Ballett über ein großes Wissen über die universelle Tanzsprache besaß. Für ihn lagen die Schönheit eines Körpers und auch die Schönheit des Tanzes in der absoluten Hingabe im Moment. Das Wiener Staatsballett verliert seinen hochgeschätzten Wegbereiter.