Doris Soffel

Doris Soffel ist eine der bedeutensten Wagner- und Strauss-Sängerinnen. Sie studierte an der Münchener Musikhochschule, zunächst Violine, dann Gesang bei Marianne Schech und begann ihre Laufbahn an der Stuttgarter Oper, wo sie sich ein breites Repertoire mit Rollen wie Carmen, Cenerentola, Dorabella (»Così fan tutte«), Octavian (»Der Rosenkavalier«) und Eboli (»Don Carlo«) aufbauen konnte. Ihre bis heute andauernde Weltkarriere begann 1983 in London an Covent Garden als Sesto (»La clemenza di Tito«), Prinz Orlofsky (»Die Fledermaus«) und mit Gala-Auftritten zusammen mit Joan Sutherland. Im selben Jahr sang sie Fricka im Bayreuther »Ring« unter Solti. Seitdem ist sie an allen großen Opern- und Konzerthäusern der Welt zu Hause. Doris Soffel wurde die einzige deutsche Mezzosopranistin mit internationaler Karriere im Belcanto-Koloraturfach. Über die italienischen und französischen Mezzo-Partien von Donizetti, Bellini, Verdi, Berlioz und Massenet reifte sie zur Wagner- und Strauss-Sängerin. Ihre größten Erfolge im Wagner-Fach hatte sie als Fricka in Amsterdam, Köln und Dresden, am Teatro alla Scala mit Barenboim und an der Deutschen Oper Berlin mit Rattle. Ihre Kundry (»Parsifal«) mit Thielemann und ihre Ortrud (»Lohengrin«) mit Luisi setzten Maßstäbe. In Strauss-Rollen, wie Amme (»Frau ohne Schatten«) u.a. in Los Angeles, Amsterdam, Berlin und Dresden, Herodias (»Salome«) u.a. in München, Paris, Madrid, Zürich, Bologna und Washington sowie Klytämnestra (»Elektra«) u.a. bei den Salzburger Festspielen, in München, Stuttgart, Brüssel und Berlin, feierte sie Triumphe. Ebenso erfolgreich war sie im slawischen Repertoire, z.B. Marfa (»Chowanschtschina«), Ježibaba (»Rusalka«) und Gräfin (»Pique Dame«). Zeitgenössische Komponisten, wie Reimann, Henze, Penderecki und Glanert haben für Doris Soffel Hauptrollen komponiert. Sie sang unter legendären Dirigenten wie Karajan, Giulini, Celebidache, Sawallisch, Maazel, Mehta, Masur und Petrenko. Als Darstellerin wurde sie von Regisseuren wie Rennert, Ponnelle, Friedrich und Kupfer geprägt und arbeitet heute u.a. mit Konwitschny, Loy, Carsen, Herheim, Wilson und Tcherniakov zusammen. Mit Konzert- und Liederabenden trat sie weltweit auf. Ihre Vielseitigkeit ist umfangreich durch TV- und Rundfunk-Aufnahmen, CDs, DVDs und auf Youtube dokumentiert. Zukünftige Pläne umfassen u.a. Mme de Croissy (»Dialogues des Carmelites«) an der Bayerischer Staatsoper, Herodias (»Salome«) am Bolschoi und in Amsterdam, Begbick (»Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«) in Zürich. An der Wiener Staatsoper sang sie bisher u.a. Dorabella.