
Christoph Altstaedt
Mit neuen Konzertformaten und experimentierfreudigem Musiktheater mehr Menschen für Oper und Konzert zu begeistern ist ein zentrales Anliegen des Dirigenten Christoph Altstaedt. Seine Programme spannen einen Bogen von der Barockmusik auf Originalinstrumenten bis hin zur zeitgenössischen elektronischen Musik und Hip-Hop. Auch außerhalb der Dirigentenpodien engagiert er sich für einen offenen Austausch – als Orchestergründer, Musikvermittler und Radiomoderator.
Bereits als Jugendlicher begann Christoph Altstaedt sein Klavier- und Dirigierstudium an der Hochschule für Musik Detmold. Außerdem erhielt er Klavierunterricht bei Prof. Karl-Heinz Kämmerling an der Hochschule für Musik Hannover und später in der Klasse von Prof. Jean-Efflam Bavouzet. 2002 setzte er sein Studium an der Hochschule »Hanns Eisler« in Berlin fort. Zu seinen Lehrern gehörten Prof. Hans-Dieter Baum und Prof. Alexander Vitlin. Seit 2003 wurde er als Stipendiat des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats gefördert und besuchte u.a. Kurse bei Kurt Masur, Pierre Boulez, Sebastian Weigle, Johannes Kalitzke und Jorma Panula. 2008 und 2009 assistierte er als Stipendiat James Levine u.a. bei einer Neuproduktion von »Don Giovanni« in Tanglewood.
Während seines Studiums gründete Christoph Altstaedt das Junge Klangforum Mitte Europa, in dem Musikstudierende aus Polen, Tschechien und Deutschland gemeinsam spielten. Unter der Schirmherrschaft von Richard von Weizsäcker, Lech Wałęsa und Václav Havel war das Jugendorchester zu Gast an historisch bedeutsamen Orten wie Theresienstadt/Terezín und Kreisau/Krzyżowa und tourte bis nach Japan. Das Orchester wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Praemium Imperiale der Japan Art Association und dem Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung der ZEIT-Stiftung.
Anschließend führte ihn der klassische Weg als Korrepetitor und Kapellmeister an das Staatstheater am Gärtnerplatz München und an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg, wo Christoph Altstaedt auch eng mit Martin Schläpfers Ballett am Rhein zusammenarbeitete. Er gastierte u.a. an der Oper Zürich, dem Theater Basel, der Komischen Oper Berlin sowie bei den Festspielen in Salzburg und Savonlinna. Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Finnischen Nationaloper Helsinki, Opera North in Leeds und dem Festival in Glyndebourne.
In Konzerten dirigierte er das Royal Philharmonic London, das Philharmonia London, das Ulster Orchestra Belfast, das Toronto Symphony Orchestra, das Royal Scottish National Orchestra, die Deutsche Radiophilharmonie, das hr-Sinfonieorchester Frankfurt, das Konzerthausorchester Berlin, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, das Ensemble Resonanz, das Oslo Philharmonic, das Indianapolis Symphony Orchestra und das Trondheim Symfoniorkester.
Sein Engagement in der Arbeit mit dem musikalischen Nachwuchs führte Christoph Altstaedt u.a. zu den Landesjugendorchestern in Baden-Württemberg, Berlin, Sachsen und dem Saarland, zu den Hochschulorchestern in Lübeck und Graz sowie zur Jungen Deutschen Philharmonie. Mit dem Bundesjugendorchester entsteht derzeit ein Projekt, das sich Beethovens Taubheit widmet.
Neben neuen Formaten für die Oper entwickelt Christoph Altstaedt auch Programme für Opern-Galas oder Neujahrskonzerte – und moderiert sie selbst. Zu seinen Auftraggebern zählen die Deutsche Oper am Rhein, die Staatskapelle Weimar, das Toronto Symphony Orchestra und das Ulster Orchestra Belfast. Im WDR war er mehrmals mit dem Format „Werkbetrachtungen“ zu hören.
An der Volksoper Wien gibt Christoph Altstaedt im September 2021 sein Debüt mit Johannes Brahms’ »Ein Deutsches Requiem« in der Choreographie von Martin Schläpfer.