Adeline André

© Laurence Sudre

Die Modeschöpferin Adeline André wurde in Bangui im damaligen Französisch-Äquatorialafrika geboren und träumte zunächst von einer Karriere als Modefotografin. Über London gelangte sie nach Paris, wo sie sich an der École de la Chambre Syndicale de la Couture Parisienne einschrieb. Nebenher studierte sie Kunst und nahm Unterricht bei Salvador Dalí, der ihre späteren Arbeiten im Grenzbereich zwischen Kunst und Mode stark beeinflusste. Gemeinsam mit Marc Bohan, von dem sie den klassischen Teil des Modeschöpfer-Handwerks lernte, assistierte sie Anfang der 1970er Jahre Christian Dior bei der Arbeit an den Haute Couture Kollektionen des Hauses.

Unterstützt von Nicolas Puech-Hermès gründete sie zusammen mit dem ungarischen Architekten István Dohár schließlich das Label Adeline André und debütierte 1982 mit dem Patent für ein Kleidungsstück mit drei Armlöchern, das sie beim Institut National de la Propriété Industrielle anmeldete. Ihre erste Kollektion präsentierte Adeline André im März 1983 als Tableau vivant in der Galerie Daniel Templon in Paris, was sie zu einer Pionierin des bis heute anhaltenden Trends zu extravaganten Locations machte. Es folgten weitere Präsentationen an ungewöhnlichen Orten wie die Cour Vitrée der École Nationale des Beaux Arts oder der Grand Salon des internationalen Konferenzzentrums, wo einst der Friedensvertrag für Vietnam unterzeichnet wurde. Aber auch ihre Mode selbst hebt sich seither mit ihren schlanken, fließenden Schnitten in exklusiven Materialien wie Seidenkrepp, Baumwollsatin und Kaschmir deutlich vom Mainstream ab.

Seit 1997 ist Adeline André Mitglied der Chambre Syndicale de la Haute Couture Parisienne. Im gleichen Jahr wurde ihr der Titel Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres verliehen. Seit 2010 unterrichtet sie an der École de la Chambre Syndicale de la Couture Parisienne.

Neben ihrer Arbeit als Modedesignerin ist Adeline André auch für Museen und Galerien tätig und kreiert Kostümentwürfe für Ballett, Oper und Schauspiel, darunter die Kostüme für das Ballett »Pictures at an Exhibition«, das Alexei Ratmanskys 2014 für das New York City Ballet schuf.

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