Zerstörung & Wiederaufbau 1945 – 1955
Am 12. März 1945 wurde die Wiener Staatsoper von Bomben getroffen. Große Teile des Hauses brannten aus, erst nach 24 Stunden konnte man das Feuer löschen. Nach der Befreiung Wiens war schnell klar, dass die in diesen letzten Kriegstagen zerstörte Staatsoper wiederaufgebaut werden soll. Unterstützt von den Alliierten wurde das Projekt sofort begonnen – doch bis zur feierlichen Wiedereröffnung war es ein weiter Weg.
Die Festvorstellung am 5. November 1955 mit Beethovens Fidelio war für viele ein Symbol für die wiedergewonnene Freiheit, gleichzeitig ein zentraler Punkt der jüngeren österreichischen Geschichte. Es ging dabei um weit mehr als um einen Opernabend: Es war so etwas wie der überwältigende, kumulierte Eindruck eines Neubeginns, mit all den Hoffnungen, Wünschen und leider auch Verdrängungen, Leugnungen und Beharrungen.
Die Ausstellung
Am Balkonumgang der Staatsoper ist dazu eine Ausstellung zu sehen, die Schlüsselmomente des Jahrzehnts 1945 – 1955 nachzeichnet. Selten gezeigte Fotos und Objekte spannen die Erzählung von der Zerstörung des Hauses bis zur Wiedereröffnung, kurze Texte kontextualisieren das Gezeigte.
Zu sehen sind unter anderem Bilder des Brandes, der zerstörten Staatsoper und der jahrelangen Baustelle. Aber auch Zeitungstitel am Tag der Wiedereröffnung, der Sitz- und Logenplan der Fidelio-Vorstellung oder der zentrale, goldene Schlüssel der Wiener Staatsoper, der 1955 Direktor Karl Böhm überreicht wurde, sind ausgestellt.
Ausstellungsbesuch
Die Ausstellung kann bis Ende Jänner 2026 im Rahmen eines Vorstellungsbesuches bzw. an extra Terminen untertags besucht werden.
Die durchschnittliche Verweildauer beträgt rund 20 Minuten.
Für diese Veranstaltung gilt ein Einheitspreis von € 5,00 pro Person. Tickets können online oder vor Ort am Veranstaltungstag an unserer Abendkassa gekauft werden. Es werden keine Ermäßigungen (U27, B-Pass, BT-Card, etc.) angeboten. Der Ausstellungsbesuch ist von der Niederösterreich-CARD ausgenommen.
Es gibt keine geführten Rundgänge, die Bilder und Objekte sind mit selbsterklärenden Informationstafeln versehen. Ein Besuch anderer Räumlichkeiten der Wiener Staatsoper ist im Rahmen des Ausstellungsbesuches leider nicht möglich. Die Ausstellung befindet sich ausschließlich auf unserem Balkonumgang.
Zugang erfolgt über den Eingang der Tageskassen (Ecke Ringstraße und Herbert-von-Karajan-Platz).
Bitte treffen Sie pünktlich zu dem von Ihnen gebuchten Termin ein.
Die Kassa öffnet 15 Minuten vor Beginn Ihres Termins.
Im Palast der Selbsterfindung
Das Buch zum Jubiläum
Begleitend zum Jubiläum der Zerstörung und Wiedereröffnung des Hauses erschien ein Bildband mit selten gezeigten Fotografien und Texten renommierter Expertinnen und Experten, die ein erstaunlich vielschichtiges Kapitel österreichischer Zeitgeschichte beleuchten: Denn die Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper am 5. November 1955 war viel mehr als ein außergewöhnlicher Opernabend – wie im Fokus eines Brennglases kumulierten an diesem Abend schuldhafte Vergangenheit, Beharren und Leugnen, aber auch die Suche nach einer neuen Identität und der gemeinsame Wille zu einem Neubeginn.
Molden Verlag, Bildband, Hardcover, 168 Seiten, € 35,00