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Don Carlo (ital.)

am 19. Dezember 2021
Sie befinden sich auf der Detailseite der Vorstellung vom 19. Dezember 2021.
Musik Giuseppe Verdi Text Friedrich Schiller & Josephe Méry & Camille du Locle

Besetzung 19.12.2021

Dirigent Philippe Jordan
Regie Daniele Abbado
Bühnenkonzeption Graziano Gregori
Bühne Angelo Linzalata
Kostüme Carla Teti
Licht Alessandro Carletti
Regiemitarbeit Boris Stetka
Choreographie Simona Bucci
Philipp II. René Pape
Don Carlo Ramón Vargas
Rodrigo Boris Pinkhasovich
Elisabeth von Valois María José Siri
Prinzessin Eboli Ekaterina Gubanova
Großinquisitor Ain Anger
Ein Mönch Dan Paul Dumitrescu
Tebaldo Isabel Signoret
Lerma/Herold Robert Bartneck
Stimme vom Himmel Ileana Tonca
Gräfin von Aremberg Fabiola Varga

Inhalt

Don Carlo gehört zu den bekanntesten und vom Publikum wie von vielen Künstlern am meisten geschätzten Opern Giuseppe Verdis. In ihrer Entstehungsgeschichte ein Schmerzenskind – der Komponist rang viele Jahre lang mit dem Werk und schuf mehrere Fassungen, die zum Teil gleichberechtigt nebeneinanderstehen – kann Don Carlo auf eine breite Rezeptionsgeschichte verweisen, die alleine im Haus am Ring bis zum Jahr 2012 an die 450 Vorstellungen umfasst. Seit der Erstaufführung an der Wiener Staatsoper im Jahr 1932 entstanden hier zahlreiche Neuproduktionen, wobei die Oper zunächst in deutscher Sprache gegeben wurde; 2004 feierte hier auch die Erstaufführung der französischen Fassung in ihrer ursprünglichen Version Premiere.

Don Carlo basiert auf dem Schauspiel Friedrich Schillers, wobei noch weitere literarische Quellen vom Komponisten und seinen Librettisten herangezogen wurden. Der Stoff verweist auf den spanischen Infanten Don Carlo, wobei die Geschehnisse der Handlung nicht den historischen Tatsachen entsprechen. In der Oper liebt Don Carlo seine Stiefmutter Elisabeth von Valois, die mit seinem Vater Philipp II. verheiratet ist. Unter der geistigen Obhut des Marquis von Posa setzt er sich für das unterdrückte Volk Flanderns ein. Unter dem Einfluss des Großinquisitors fällt der Freidenker Posa, Carlo wird zuletzt von einem geheimnisvollen Mönch vor der Inquisition gerettet. Regisseur Daniele Abbado betont in besonderem Maße die Vater-Sohn-Problematik der Oper, wobei er die Handlung in einem abstrakten Raum spielen lässt, mittels der Kostüme jedoch historische Referenzpunkte gibt.

Die Produktion bringt die 1884 erstmals gegebene, vieraktige, italienische »Mailänder Fassung» zur Aufführung, die, so Franz Welser-Möst, der die Premiere als Dirigent leitete, »der Praxis des Musiktheaters eher entspricht und vom Blickpunkt des Dramatischen her wirkungsvoller und stringenter ist als die längere Version und somit einem lebendigen Repertoiresystem, wie es die Wiener Staatsoper besitzt, besser entgegenkommt.«
 

1. Akt

Don Carlo gedenkt im Kloster von San Yuste der glücklichen Stunden, die er in Fontainebleau mit Elisabeth, der ihm verlobten Braut, verbrachte, die nun als Gemahlin seines Vaters seine Stiefmutter und Königin ist. Der Marquis von Posa, eben aus den flandrischen Provinzen zurückgekehrt, findet seinen Jugendfreund in tiefer Verzweiflung. Er überzeugt ihn von seiner Pflicht, als Retter des bedrohten Volkes nach Flandern zu gehen. Philipp und Elisabeth betreten das Kloster, um am Grabmal des vermeintlich gestorbenen Kaisers zu beten. In einem Garten unweit des Klosters unterhält die Prinzessin Eboli das Gefolge der Hofdamen durch ein maurisches Lied. Als die Königin erscheint, wird ihr der Marquis von Posa gemeldet. Dem Marquis gelingt es im Gespräch, der Königin heimlich eine Nachricht von Carlo zu überreichen und für ihn um Audienz zu bitten. Prinzessin Eboli hofft auf die Liebe des Infanten. Allein mit der Königin kann Carlo seine leidenschaftlichen Gefühle nicht länger verbergen. Elisabeth, die den Prinzen immer noch liebt, sich ihrer Pflicht als Königin jedoch bewusst ist, fleht den Verzweifelten an, auf die Erfüllung seiner Liebe zu verzichten. Als der König überraschend auftritt und seine Gemahlin allein und ohne Begleitung findet, weist er die Gräfin von Aremberg vom Hofe. Elisabeth verabschiedet sich in schmerzlicher Rührung von der Verbannten und gibt ihr wehmütige Grüße an die verlassene Heimat mit auf den Weg. Beschämt bleibt der König zurück. Posa nützt die Gelegenheit, dem Herrscher das Elend des flandrischen Volkes zu schildern. Philipp, der an der mutigen Sprache des Maltesers Gefallen findet, beschließt, diesen als seinen Vertrauten in seine Nähe zu ziehen, warnt ihn jedoch vor der Macht der Inquisition.

2. Akt

Im königlichen Park von Madrid wartet Don Carlo auf die Schreiberin eines Briefes, in welcher er die Königin vermutet. Als die Verschleierte naht, bestürmt er sie mit Liebeserklärungen und muss zu spät erkennen, dass er der Prinzessin Eboli sein Geheimnis verraten hat. Posa, der hinzutritt, will die gefährliche Mitwisserin zum Schweigen bringen, doch Carlo fällt ihm in den Arm. Die in ihrem Stolz gekränkte Prinzessin schwört Rache. Der Marquis überredet den Freund, alle ihn gefährdenden Briefe in seine Verwahrung zu geben. Vor der Kathedrale von Madrid hat sich eine große Menschenmenge versammelt, um der öffentlichen Hinrichtung der von der Inquisition verurteilten Ketzer beizuwohnen. An der Spitze einer flandrischen Deputation tritt Don Carlo dem König entgegen, um von ihm die Regentschaft in den unterjochten Provinzen zu fordern. Als der König mit höhnischen Worten dieses Ansinnen zurückweist, zieht der vom Zorn übermannte Prinz seinen Degen. Keiner der Großen des Reiches kommt dem bedrohten Herrscher zu Hilfe, da entwaffnet Posa den Freund und wird darauf von Philipp zum Herzog erhoben. Das Autodafé nimmt seinen Fortgang. Die Flammen des Scheiterhaufens lodern empor, während eine tröstende Stimme vom Himmel den unglücklichen Opfern ewigen Frieden verheißt.

3. Akt

Allein bei Nacht in seinem Kabinett beklagt der ungeliebte, alternde König die Einsamkeit und Bürde seines Amtes. Im Zwiespalt seines Gewissens sucht er Rat bei dem blinden Großinquisitor. Dieser bestärkt ihn in der Absicht, den Aufruhr des Infanten mit der äußersten Härte zu bestrafen, fordert aber seinerseits das Leben des Marquis von Posa, den er der Freigeisterei verdächtigt. Philipp wehrt sich vergebens, er muss sich der Macht der Kirche unterwerfen. Die Königin führt lebhafte Beschwerde bei ihrem Gemahl über die Entwendung ihrer Schmuckschatulle und findet diese auf dem Schreibtisch des Königs. Als Philipp die Schatulle öffnet und das Portrait des Infanten darin entdeckt, bezichtigt er die Gattin des Ehebruchs. Um der in Ohnmacht Niedergesunkenen beizustehen, eilen die Prinzessin von Eboli und der Marquis von Posa herbei. Allein mit der Königin gesteht die Prinzessin ihren Verrat an Carlo und ihre heimliche Liaison mit dem König. Sie wird von der tief gekränkten Elisabeth in ein Kloster verbannt. Posa sucht den gefangenen Infanten im Kerker auf um ihm seine Handlungen zu erklären und von ihm Abschied zu nehmen. Mit Hilfe der ihm überlassenen Briefe hat er jeden Verdacht der Konspiration mit Flandern von Carlo aufsich gelenkt, um dem Freund die Möglichkeit zu geben, als künftiger König den unterdrückten Völkern einst zu ihrem Lebensrecht zu verhelfen. Ein Schuss aus dem Hinterhalt trifft den Marquis in den Rücken, sterbend verweist er den Freund an die Königin, die den Wunsch hat, Carlo ein letztesmal zu sehen. Der König betritt den Kerker, um seinem Sohn den Degen zurückzugeben. Carlo weist ihn als den Mörder seines Freundes von sich. Das empörte Volk fordert die Befreiung des Infanten. Als es sich rebellierend gegen den König wendet, legt sich der greise Großinquisitor ins Mittel. Vor seiner Drohung sinkt das Volk in die Knie.

4. Akt

Im Kloster von San Yuste erwartet die Königin den Infanten, der sich zum Aufbruch nach Flandern bereitet hat, um ihm ein letztes Lebewohl zu sagen. Die beiden Liebenden bekennen sich zur schmerzlichen Entsagung ihres irdischen Glücks. Der König und der Großinquisitor treten hinzu. Als die Schergen der Inquisition Hand an den Prinzen legen wollen, schützt ihn der geheimnisvolle Mönch, dessen Stimme an die des abgeschiedenen Kaisers gemahnt. Er entzieht Don Carlo den Händen der irdischen Mächte.

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