Oper

Gioachino Rossini

Guillaume

Tell

Text Friedrich Schiller

Dienstag 19. März 2024 18:30 – 22:30 2 Pausen Großer Saal
Werkeinführung
30 Minuten vor der Vorstellung
im Gustav Mahler-Saal
Abo 4

Karteninformationen

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In diesem Abo sind folgende Vorstellungen enthalten:

03. Oktober 2023: LA TRAVIATA
07. November 2023: GOLDBERG-VARIATIONEN
19. März 2024: GUILLAUME TELL
16. April 2024: DON GIOVANNI
14. Mai 2024: THE TEMPEST


Besetzung am
19. März 2024

Inszenierung

David Pountney

Bühnenbild und Kostüme

Richard Hudson

Lichtgestaltung

Robert Bryan

Chorleitung

Thomas Lang

Choreographie

Renato Zanella

Über das Werk

In Kürze

Guillaume Tell, nach Schiller, erzählt mit den imposanten und verschwenderischen Mitteln der französischen Grand Opéra die Legende des schweizerischen Freiheitshelden Wilhelm Tell.

Im Zentrum steht der berühmte Apfelschuss: Als Tell sich nicht vor dem Hut des von den österreichischen Besatzern eingesetzten grausamen Gesler verbeugen möchte, zwingt ihn dieser, auf einen Apfel zu schießen, der auf das Haupt von Tells Sohn Jemmy platziert wird. Tell gelingt der Meisterschuss und am Ende können die Schweizer überdies die Besatzungsmacht vertreiben.

Guillaume

Tell

Handlung

Eine Bergidylle im Dorf Bürglen, Kanton Uri. Man preist die Schönheit der Natur, der Fischer Ruodi singt ein Liebeslied, Hochzeitsvorbereitungen werden getroffen.

Wilhelm Tell grübelt über das Schicksal seiner Heimat, die unter der Gewaltherrschaft der Habsburger steht. Der alte Melchthal und sein Sohn Arnold treten auf; während der Vater eine allseits respektierte Persönlichkeit ist, stand Arnold im Dienst der österreichischen Besatzer. Alleine schwärmt er von seiner heimlichen Liebe zur Habsburgerprinzessin Mathilde, die er aus einer Lawine gerettet hat.

Tell erkennt, dass der junge Mann bedrückt ist und versucht, ihn für die Sache der Schweizer zu gewinnen. Widerstrebend versichert Arnold, im Moment der Rebellion auf der Seite seiner Landsleute zu stehen. Von der folgenden Hochzeitszeremonie, bei der sein Vater die Paare segnet, stiehlt er sich fort. Das Eintreffen des gehetzten Leuthold unterbricht die Feierlichkeiten; er hat einen Soldaten des Landvogts umgebracht, um die Ehre seiner Tochter zu schützen. Tell bringt Leuthold in Sicherheit vor seinen Verfolgern, indem er ihn durch gefährliche Strömungen ans andere Ufer rudert.

Die Schweizer jubeln, während Rudolf, der Anführer des eintreffenden österreichischen Kommandos, empört verlangt, man möge den Namen des Mannes preisgeben, der den »Mörder« gerettet hat. Als die Bauern sich weigern, wird der alte Melchthal umgebracht und das Dorf zerstört.

Geslers Jagdgesellschaft zieht über das Rütli. Mathilde sondert sich ab und vertraut ihre heimliche Liebe zu Arnold der Natur an.

Ihr Geliebter erscheint und gelobt, sich durch militärische Erfolge in Diensten der Österreicher ihrer würdig zu erweisen. Beim Eintreffen von Tell und Walter flüchtet Mathilde das Stelldichein. Die Männer bringen Arnold erst dann dazu, sich ihrer Verschwörung anzuschließen, als sie ihm mitteilen, dass sein Vater von den Österreichern ermordet worden ist. Männer aus den Kantonen Unterwalden, Schwyz und Uri erscheinen. Alle schwören feierlich, sich unter Tells Befehl dem Kampf zu stellen.

Arnold und Mathilde treffen einander im Geheimen.

Als der verzweifelte Arnold von der Ermordung seines Vaters berichtet, sieht Mathilde ein, dass ihre Liebe keine Zukunft hat. Geräusche vom Morgenappell der Gesler-Truppen dringen herein, die Liebenden nehmen voneinander Abschied. Auf dem Marktplatz von Altdorf beginnen von Gesler angeordnete Feierlichkeiten anlässlich der hundertjährigen österreichischen Herrschaft in der Schweiz. Dazu befiehlt Gesler allen Anwesenden, seinen Hut ehrfürchtig zu grüßen. Nur Tell verweigert die Verneigung.

Tell wird festgenommen und entwaffnet, sein Sohn Jemmy, den er fortschicken will, damit dieser das Zeichen zur Erhebung gebe, wird von Geslers Truppen ebenfalls zurückgehalten. Der Landvogt gibt Jemmys Leben in die Hand Tells: dieser soll einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schießen. Zum Jubel der Menge gelingt das Meisterstück. Als Tell gesteht, einen zweiten Pfeil für den Landvogt vorgesehen zu haben, wird er von dem wütenden Gesler in Ketten gelegt. Der herbeigeeilten Mathilde gelingt es, Tells Sohn unter ihren Schutz zu stellen. Gesler beabsichtigt, den wehrlosen Tell am Abend nach Küssnacht zu bringen; dort soll der Freiheitskämpfer den Tod finden.

Arnold nimmt gerührt von seinem Vaterhaus Abschied.

Eintreffende Kameraden, die ihm von Tells Verhaftung berichten, reißen ihn aus seiner Versunkenheit. Arnold stellt sich mit dem Schlachtruf »Sieg oder Tod« an ihre Spitze. Tells Gattin Hedwig beschließt, dem Landvogt gegenüberzutreten, um Mann und Sohn zu retten. Da trifft Mathilde mit Jemmy ein. Sie bietet sich als Pfand für die Rückkehr Tells an. Jemmy läuft alsbald davon, um das Signalfeuer für die Aufständischen zu entzünden. Im losbrechenden Unwetter nähert sich das von Tell gesteuerte Boot Geslers.

Tell gelingt es, an Land zu flüchten und seine Armbrust auf den Tyrannen abzuschießen. Der mit den Schweizer Truppen herbeieilende Arnold, der inzwischen Altdorf befreit hat, erfährt vom Tod Geslers. Der Sturm legt sich und gibt den Blick auf eine prachtvolle Landschaft frei, zu deren Lobpreis sich die befreiten Schweizer versammeln.

1. Akt ca. 65 min
Pause ca. 20 min
2. Akt ca. 50 min
Pause ca. 25 min
3. & 4. Akt ca. 80 min

Regisseur David Pountney entschied sich in seiner Interpretation für eine symbolhafte Bildsprache, in der er bewusst auch das folkloristische Element des Werks parodierte. Zudem spielte er mit den Maßstäben. So schuf er beispielsweise, im bewussten Gegensatz zu maßstabgetreu verkleinerten Häusern im alpenländischen Stil, zwei mehrere Meter hohe Riesenpuppen, die als Überelternpaar fungieren, um die sich alle anderen scharen. Auf diese Weise soll der Eindruck einer Großfamilie suggeriert werden, die vereint gegen den Fremdherrscher auftritt. Zudem spannt Pountney einen Bogen von der scheinbaren Idylle am Beginn über Zerstörung, Chaos und Kampf zum tatsächlich idyllischen Schlusstableaux inklusive einer Miniaturdorflandschaft, die atmosphärisch mit dem oben angesprochenen kathartischen Hymnus korrespondiert.

Mit seinem letzten Bühnenwerk, dem 1829 uraufgeführten Guillaume Tell, schuf Rossini für Paris eine vollständig neue Partitur, die zu einem der entscheidendsten Beiträge der neuentstehenden Gattung der Grand Opéra wurde. Neben dem Freiheitskampf ging es Rossini auch um die Schilderung von Landschafts- und Naturereignissen, die immer wieder mit den Handlungselementen enggeführt werden. Beginnend in der mehrteiligen Ouvertüre (mit ihrem zum Schlager avancierten letzten Teil) und am deutlichsten im vierten und letzten Akt, in dem das gewaltige Unwetter symbolhaft für den Ausbruch des Aufstandes und die Erschießung des verhassten Tyrannen Gesler gesetzt wird, so wie das nachfolgende Aufklaren des Himmels für die errungene Freiheit. Im abschließenden Hymnus erfahren schließlich beide Pole, Freiheitskampf und Natur, eine kathartische Verschmelzung.

Auf der Suche nach einem geeigneten Stoff hatte sich Rossini vom gerade vorherrschenden politischen Klima leiten lassen, das, wie der Musikpublizist Fedele D’Amico und die Musikwissenschaftlerin Sabine Henze-Döhring betonen, »Themen wie Freiheit und Unabhängigkeit begünstigte«. So entschied Rossini mit seinen beiden Librettisten, sich dem Wilhelm Tell-Stoff zu widmen. Ist die Figur des Tell bei Schiller ein der Politik Fernstehender, der erst nach und nach zum Aufständischen wird, ist er in der Rossini’schen Oper von Anfang an der glühende Patriot, umgetrieben von der um »ihre Freiheit weinende Schweiz«. 

© Wiener Staatsoper
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