Oper

Piotr I. Tschaikowski

Eugen Onegin

Lyrische Szenen in drei Akten

Text Konstantin Schilowski & Piotr I. Tschaikowski

nach Alexander Puschkin

Samstag 9. März 2024 19:00 – 22:15 Eine Pause Großer Saal

Besetzung am
9. März 2024

Larina

Elena Manistina

Filipjewna

Elena Zaremba

Ein Vorsänger

Oleg Zalytskiy

Musikalische Leitung

Lothar Koenigs

Inszenierung und Bühne

Dmitri Tcherniakov

Kostüme

Maria Danilova

Licht

Gleb Filshtinsky

Ko-Kostümbildnerin

Elena Zaytseva

Über das Werk

In Kürze

Die introvertierte Tatjana verliebt sich in den weltmännischen Eugen Onegin und wagt – entgegen der Konvention – den ersten Schritt: Sie schreibt ihm einen Liebesbrief.

Er weist sie jedoch kühl zurück. Als bei ihrem Namenstag der Verlobte ihrer Schwester durch Onegins Hand stirbt, flieht er fortan die Gesellschaft. Jahre später trifft der Dandy wieder auf Tatjana, die inzwischen verheiratet ist. Nun entdeckt er plötzlich seine intensive Zuneigung zu ihr. Tatjana jedoch hält ihrem Mann – Fürst Gremin – die Treue und weist den verzweifelten Eugen Onegin, obgleich sie ihn liebt, zurück.

Eugen Onegin

Handlung

1. Bild: Frau Larina, ihre Töchter Tatjana und Olga, die Amme Filipjevna, Vladimir Lenski, Eugen Onegin, Nachbarn, Gäste: Im Haus der Larins. 

Der Nachbar Lenski, Olgas Bräutigam, kommt in Begleitung eines unangekündigten neuen Gastes. Sein Freund, der junge Onegin, ist kürzlich aus der Hauptstadt eingetroffen. Der Gast bringt den Alltag im Larin-Haushalt durcheinander: Niemand kann sein Interesse an ihm verbergen. Onegin äußert Zweifel an der Brautwahl seines Freundes.
 

2. Bild: Tatjana, Filipjevna: Nacht. Die Begegnung mit Onegin hat Tatjana aufgewühlt. Die Amme, die Tatjanas Aufregung spürt, versucht sie abzulenken und zu beruhigen. Alleingelassen schreibt Tatjana Onegin einen Brief. Sie sieht in ihm ihren Auserwählten. Im Morgengrauen bittet Tatjana ihre Amme, den Brief an Onegin zu überbringen.


3. Bild: Tatjana, Eugen Onegin: Tag. Voll Unruhe erwartet Tatjana die Antwort auf ihre Liebeserklärung. Onegin kommt. Tatjanas Aufrichtigkeit hat ihn berührt, aber er kann ihre Gefühle nicht erwidern.

4. Bild: Frau Larina, Tatjana, Olga, Vladimir Lenski, Eugen Onegin, Filipjevna, Saretski, Nachbarn, Gäste: Tatjanas Namenstag. Lenski hat Onegin überredet, den Larins einen weiteren Besuch abzustatten. Aber Onegin fühlt sich durch alles gereizt. Er beschließt, Lenski zu verletzen, indem er demonstrativ mit Olga flirtet. Die Bereitwilligkeit, mit der Olga auf Onegins Avancen eingeht, peinigt Lenski. Er bricht mit Onegin einen Streit vom Zaun und fordert ihn zum Duell.

5. Bild: Vladimir Lenski, Eugen Onegin, Saretski, Olga, Frau Larina, Filipjevna, Guillot, Nachbarn, Gäste: Morgen. Lenski erwartet Onegin. Er denkt mit Wehmut und Schmerz über sein Leben nach. Der sich verspätende Onegin möchte eine weitere Eskalation abwenden. Die ehemaligen Freunde haben das Gefühl, sich verrannt zu haben. Aber es ist zu spät, eine Rücknahme ist unmöglich. Ein Schuss fällt, Lenski bricht tot zusammen.

6. Bild: Eugen Onegin, Tatjana, Fürst Gremin, Gäste: Mehrere Jahre später. Nach langer Abwesenheit kehrt Onegin ins hauptstädtische Leben zurück und begegnet dort Tatjana. Sie ist verheiratet und steht im Zentrum der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit. Onegin ist schockiert über seine Ablehnung. Die Verwandlung Tatjanas und ihre Unerreichbarkeit wecken in Onegin eine rasende Leidenschaft.

7. Bild: Tatjana, Eugen Onegin: Onegin gelingt es, ein Treffen mit Tatjana zu erzwingen. Aus seinen Worten klingen Reue und Bedauern. Er fordert Erwiderung seiner Leidenschaft und entreißt Tatjana das Eingeständnis, dass sie ihn immer noch liebt. Aber ihre Entscheidung, bei ihrem Ehemann zu bleiben, ist unwiderruflich. Onegin verzweifelt.

1. - 5. Bild ca. 120 min
Pause ca. 30 min
6. & 7. Bild ca. 35 min

Piotr I. Tschaikowskis Eugen Onegin erzählt vom falschen Rhythmus der Liebe, von verführerischen Bildern, die wir uns von anderen machen und von der Spannung zwischen Leidenschaft und Vernunft. Der Regisseur Dmitri Tcherniakov hat dazu eine faszinierend detailtiefe Inszenierung geschaffen, die die Regungen der Herzen ebenso seismographisch einfängt wie die Mechanismen der Gesellschaft: Hier die in tiefen Seelenwelten wandelnde Tatjana, da der dandyhaft agierende Eugen Onegin, rundum eine Gemeinschaft, die so vielfältig wie zutiefst menschlich ist. Lässt man in den großen Gruppenszenen wie auch den intimen Momenten den Blick schweifen, entdeckt man stets aufs Neue kleine Charakterstudien, die präzise und enorm lebensecht sind. Zentrales Element der Inszenierung ist ein riesiger Tisch in der Mitte der Bühne, der in allen Szenen präsent ist: Durch seine enorme Größe und Spannweite verbindet er einerseits die Gesellschaft beim Feiern, trennt aber auch die Protagonisten Tatjana und Eugen.

Eugen Onegin ist die bekannteste und international meistgespielte Oper des russischen Komponisten Piotr I. Tschaikowski. Für den Dirigenten Tomáš Hanus, der die Premiere der aktuellen Produktion dirigierte, lautet das musikalische Schlüsselwort dieses Werks »Intimität«. Es ist kein Wunder, so meint der Dirigent, »dass Tschaikowski als Werkbezeichnung ›Lyrische Szenen‹ und nicht ›Oper‹ wählte und uns damit eine Fährte legte, wie wir dieses Werk zu lesen haben: behutsam, sensibel, mit einem präzisen Blick.« Dass Tschaikowski auf großen Pomp verzichten wollte – das merkt man schon bei den ersten Takten der Oper, die nicht fanfarengleich den Abend einläuten, sondern fließend in die Atmosphäre des ersten Akts einführen. Eine Besonderheit ist weiters, dass Tschaikwoski mit dynamischen Anweisungen in der Partitur sehr sparsam umging. Damit räumt er den Interpretinnen und Interpreten Freiheiten ein, die sie in Partituren eines Richard Strauss oder Giacomo Puccini nicht finden können.  

1892 hätte Tschaikowski die Erstaufführung in Hamburg dirigieren sollen – doch er sagte kurzfristig ab. Ein junger, vielversprechender Dirigent sprang ein: Gustav Mahler, damals 1. Kapellmeister in Hamburg. »Einfach genial«, nannte ihn Tschaikowski später. Mahler wiederum war von der Oper Eugen Onegin so fasziniert, dass er sie rund 15 Jahre später, am 19. November 1897, als frischgebackener Direktor der Wiener Hopfoper zur ersten Premiere seiner offiziellen Amtszeit erkor. Mit einem gewaltigen Erfolg übrigens!

© Wiener Staatsoper
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