Oper

Richard Strauss

Daphne

Dienstag 12. September 2023 20:00 – 21:45 Keine Pause Großer Saal
Werkeinführung
30 Minuten vor der Vorstellung
im Gustav Mahler-Saal
Ö1
Strauss Zyklus

Karteninformationen

Mit dem Strauss-Zyklus sehen Sie zeitlose Klassiker, die einen Überblick über das vielseitige Schaffen von Richard Strauss geben: Von Der Rosenkavalier, inszeniert von Otto Schenk, bis zur aufsehenerregenden Neuproduktion der Salome von 2023.

12. September 2023: DAPHNE
14. Oktober 2023: DIE FRAU OHNE SCHATTEN
17. Dezember 2023: ELEKTRA
21. März 2024: DER ROSENKAVALIER
05. Juni 2024: SALOME


Besetzung am
12. September 2023

Regie

Nicolas Joel

Ausstattung

Pet Halmen

Choreographie

Renato Zanella

Über das Werk

In Kürze

Daphne ist eine klassische Nymphe aus der griechischen Mythologie, weist die Avancen des Gottes Apollo ab und flieht in den Wald, um ihre Unabhängigkeit zu bewahren.

Apollo beklagt ihr Schicksal und verwandelt sie schließlich in einen Lorbeerbaum, um sie für immer zu bewahren. Die Oper thematisiert die Natur, die Liebe und die Vergänglichkeit des Lebens in einer reichhaltigen musikalischen Darstellung.

Daphne

Handlung

Die Bühne stellt einen Salon „à la grec“ dar. Im dunklen Dämmer auf einer Liege in der Mitte des Salons liegt in träumerischer Pose eine junge Frau. Der Salon wird von zwei großen antiken Statuen beherrscht; zu Füßen des Apollo, in einem Stuhl sitzend, ahnt man eine dunkle Gestalt. Die junge Frau bewegt sich unruhig im Schlaf. Träumt sie? 

Der sie beobachtende Mann – ist es ihr Gatte? Eine einsame Oboe ertönt. Die Figuren der Wandmalereien scheinen zu leben. Die Dionysos-Statue, deren Blick auf die Schlafende gerichtet ist, leuchtet im Dunkeln. Stimmen dringen durch die Wände an das Ohr der Frau. Sie richtet sich auf, die gemalten Bäume ziehen sie magisch an, sehnsuchtsvoll klagt sie: „O bleib geliebter Tag“. 

Sie fürchtet die Nacht, insbesonders die nun anbrechende. Die Wand wird transparent. Ein junger Mann liegt im Laub, er erhebt sich plötzlich und kommt auf die Singende zu. Der Schleier zwischen ihnen fällt, von nun an vermischen sich die beiden Ebenen. Die Frau wird Daphne, der junge Mann ist Leukippos, die Mutter wird zu Gaea, der Vater zu Peneios, der Gatte verwandelt sich in Apollo. Als Leukippos zudringlich wird, entflieht Daphne der Realität des Salons. Leukippos beklagt sich bei den eintretenden Zofen. Diese raten ihm, Daphnes Kleider anzuziehen, um sich ihr zu nähern. Peneios kommt mit seinen Hirten und besingt die Schönheit des Olymp. Gestört wird das Idyll durch die Erscheinung eines Fremden. Es ist der verkleidete Apollo. 

Erschreckt flüchten alle. Als er einen Augenblick lang alleine bleibt, macht er sich Vorwürfe, sich selbst erniedrigt zu haben. Daphne erhebt sich von ihrer Liege. Im magischen Licht des Mondes erinnert ihr Anblick Apollo an seine Schwester Artemis. Es erfasst ihn eine große Zuneigung zu ihr. Daphne aber steht diesem Manne ein wenig misstrauisch gegenüber. Der Fremde gesteht ihr, er kenne sie sehr wohl und wiederholt einige Worte, die sie (bei ihrem ersten Auftreten) an das Tageslicht gerichtet hatte. Im Glauben, in Apollo eine verwandte Seele gefunden zu haben, sinkt sie an seine Brust. Als er sie jedoch verlangend küsst, will sie fliehen.

Das Fest zu Ehren des Gottes Dionysos beginnt. Eine große Maske wird sichtbar. Aus ihrem Maul springen Faune und Nymphen, ein großer Weinbrunnen wird gebracht, alle betrinken sich. Unter ihnen der verkleidete Leukippos, der sich schmeichelnd Daphne nähert. In tiefer Verbundenheit zieht es sie zu diesem „Mädchen“ hin. Sie beginnen zu tanzen. Als Daphne der Fremden die Maske vom Gesicht nehmen will, wehrt sich Leukippos brutal, wirft Daphne zu Boden, um sie zu vergewaltigen. In diesem Augenblick durchschaut Apollo Leukippos Verkleidung und bricht in einen Wutschrei aus. Er beschwört ein Gewitter, alle laufen davon, nur Daphne, Apollo und Leukippos bleiben zurück. Leukippos verlangt von Apollo, er möge seine Identität offenbaren. 

Als Daphne dasselbe fordert, gibt er sich zu erkennen: „Ich bin Apollo, der Gott der Sonne und des Tageslichts“. Leukippos verflucht den Gott, worauf dieser ihn tötet. Daphne, die den Leichnam ihres einstigen Spielgefährten beklagt, begreift nun, dass sie zu ihm gehört. Bitter weist sie Apollos Werbung zurück. Tief bewegt fleht er die Götter an, ihm seinen Betrug an diesen Sterblichen zu vergeben. Seinen Vater Zeus bittet er, Daphne in einen Lorbeerbaum zu verwandeln. Dessen Zweige sollen die Stirn der edelsten Männer schmücken und als Schwester soll sie Apollo verbunden sein. Daphnes Verwandlung beginnt. Eine Zeit lang noch hört man ihre Stimme. Die Wand schließt sich. Im dunklen Zimmer sitzt der Mann, die Liege aber ist leer.

Gesamtdauer ca. 105 MIN

Bei Strauss ist nichts unvereinbar, alles versöhnlich. Er hat die Salome­-Elektra-Musik gemacht, wild, schwül, pervers und ein Welterfolg – er hat die Daphne-Musik gemacht, schlank, schmal, bukolisch und kein so großer Erfolg. Aber seinem Alter sehr angemessen, eine ehrliche Umkehr. Gar so keusch ist die Daphne-Musik auch nicht. An allen geeigneten Stellen bricht der jüngere sinnenfreundliche Strauss ohnehin durch und liefert den nötigen Kontrast zur Alterskeuschheit. Strauss bleibt Strauss. Und das ist gut so.

Mit Daphne glückte Richard Strauss ein wahrer Wurf, ein spätes Meisterwerk, in dem der über 70-Jährige den Erfahrungsschatz seines ganzen Komponistenlebens bündelte. Darauf aufsetzend gelang es Regisseur Nicolas Joel überzeugend, den griechischen Mythos rund um die jungfräuliche Daphne, die sich durch Verwandlung in einen Lorbeerbaum der Zudringlichkeit des Gottes Apollo entzieht, als Tagtraum einer sexuell vernachlässigten jungen Frau zu erzählen.

© Wiener Staatsoper
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