
DER CODE der Musik
Mit Staunen verfolgt man in den letzten Jahren die Karriere des bayerischen Dirigenten Thomas...
Anfangs galt es als Skandalstück, dessen Uraufführung an der Wiener Hofoper der damalige Direktor Gustav Mahler um jeden Preis durchsetzen wollte: »Salome«, 1905 schließlich in Dresden erstmals gegeben, war lange Jahre im Haus am Ring von der Zensur verboten. In dem elektrisierenden und faszinierenden Werk lässt Strauss die erwachende Sexualität einer jungen Prinzessin gegen die asketische Glaubenswahrheit eines Propheten prallen. Wie ein Fieberwahn glüht der hundertminütige Einakter, mutig sprengte der Komponist gleichermaßen Klang- und Moralvorstellungen seiner Zeit. Bis heute bannt die Musik durch ihre enorme Bildhaftigkeit, hochgepeitschte Emotionalität und scharfe, bisweilen grelle Figurenzeichnung. Die aktuelle Inszenierung spiegelt die alttestamentarische Geschichte in der Jugendstil-Ornamentik ihrer Entstehungszeit und unterstreicht so den dekadenten Klangfarbenrausch des Werks.
Anfangs galt es als Skandalstück, dessen Uraufführung an der Wiener Hofoper der damalige Direktor Gustav Mahler um jeden Preis durchsetzen wollte: »Salome«, 1905 schließlich in Dresden erstmals gegeben, war lange Jahre im Haus am Ring von der Zensur verboten. In dem elektrisierenden und faszinierenden Werk lässt Strauss die erwachende Sexualität einer jungen Prinzessin gegen die asketische Glaubenswahrheit eines Propheten prallen. Wie ein Fieberwahn glüht der hundertminütige Einakter, mutig sprengte der Komponist gleichermaßen Klang- und Moralvorstellungen seiner Zeit. Bis heute bannt die Musik durch ihre enorme Bildhaftigkeit, hochgepeitschte Emotionalität und scharfe, bisweilen grelle Figurenzeichnung. Die aktuelle Inszenierung spiegelt die alttestamentarische Geschichte in der Jugendstil-Ornamentik ihrer Entstehungszeit und unterstreicht so den dekadenten Klangfarbenrausch des Werks.