Ballett

Martin Schläpfer, Marius Petipa

Dornröschen

Dienstag 9. Jänner 2024 19:00 – 22:30 2 Pausen Großer Saal
Werkeinführung
30 Minuten vor der Vorstellung
im Gustav Mahler-Saal
Ö1

Besetzung am
9. Jänner 2024

Die Königin

Ketevan Papava

Der König

Eno Peci

Prinzessin Aurora

Elena Bottaro

Prinz Désiré

Brendan Saye

La Fée des Lilas

Ioanna Avraam

Musikalische Leitung

Patrick Lange

Musik

Piotr I. Tschaikowski & Toshio Hosokawa

Choreographie

Martin Schläpfer

Choreographie

Marius Petipa

Licht & Video

Thomas Diek

Dramaturgie

Anne do Paço

Über das Werk

Kurzinhalt

Die Geschichte einer Frau, die schläft, bis sie von einem tapferen Helden wachgeküsst wird, ist ein Topos vieler Sagen und Märchen. 

Dornröschen ist eine der zartesten und schönsten unter diesen. Martin Schläpfer hat sie zu einem berührenden Ballett über Eltern und Kinder, Liebe und Macht und das Eindringen von Fabel- und Naturwesen in das Leben an einem Königshof inspiriert – in Tanzbildern voller Schönheit, Pracht, Leichtigkeit, aber auch Melancholie und Beunruhigung.

Dornröschen

Handlung

Ein Königspaar wünscht sich seit vielen Jahren nichts sehnlicher als ein Kind. Neun Monate später: Die Königin hat ein Mädchen geboren. Aurora soll es heißen. Zur Taufe geben die Eltern ein prächtiges Fest. Unter den zahlreichen Gästen sind auch sechs Feen mit ihren Freunden und Elfenkindern. Sie bringen dem Kind ihre guten Gaben. Der Haushofmeister Catalabutte stürzt aufgeregt herein. Eine Fee hat versehentlich keine Einladung von ihm erhalten: Carabosse. Zutiefst gekränkt betritt sie mit ihrem Gefolge den Saal. Alle Versuche, sie zu beruhigen, sind vergeblich. Carabosse verhängt über die Prinzessin einen Fluch: Herangereift zu einer jungen Frau soll Aurora durch einen Stich an einer Spindel sterben. Doch die Fliederfee stellt sich Carabosse entgegen. Es gelingt ihr, das Todesurteil in einen langen Schlaf abzumildern. Die Königin und der König beklagen Auroras und ihr Schicksal. Catalabutte ist am Boden zerstört.

Am Königshof vor allen Gefahren beschützt, ist Aurora herangewachsen. Heute feiert sie ihren 16. Geburtstag. Pagen kontrollieren, ob alle Sicherheitsauflagen eingehalten sind, und müssen feststellen, dass ausgerechnet eine von ihnen von der am Hof verbotenen Spinnerei nicht ablassen kann. Das Fest ist bereits in vollem Gange, als Aurora den Ballsaal betritt. Alle sind von der jungen Prinzessin bezaubert – auch die vier Prinzen, die gekommen sind, um um Auroras Hand anzuhalten. Plötzlich mischt sich unter die Gäste eine Fremde und überreicht Aurora eine Spindel. Fasziniert von dem ihr unbekannten Gegenstand, beginnt sie mit diesem zu tanzen, und ehe jemand einzugreifen vermag, sticht sie sich. Die Fremde gibt sich als Carabosse zu erkennen. Doch die Fliederfee hält ihr Versprechen und wendet das Todesurteil ab. Fliederfee und Carabosse stehen sich gegenüber.

Seit hundert Jahren erzählt man sich die Geschichte eines verzauberten Schlosses, in welchem eine Prinzessin und mit ihr der gesamte Hofstaat so lange schlafen müssen, bis ein Prinz den Bann durchbricht. Auch Désiré hat davon gehört. Zahllose Wälder hat er auf der Suche nach der schlafenden Schönen bereits vergeblich durchstreift. Doch heute ist etwas anders. Die Natur beginnt zu ihm zu sprechen – eine Waldfrau, ein Faun, die Fliederfee. Er findet den Weg zu Aurora und bricht mit einem Kuss den Bann. Die beiden verlieben sich auf den ersten Blick. Auch der Hof ist aus dem Dornröschen-Schlaf erwacht. Aurora darf Catalabutte und ihre Eltern wieder in die Arme schließen und stellt ihnen Prinz Désiré vor. Carabosse muss erkennen, dass sie besiegt wurde. Désiré vergibt ihr.

Aurora und Désiré feiern Hochzeit. Zahlreiche Gäste überbringen ihre Glückwünsche, darunter auch die Feen, ein blauer Vogel mit seiner Prinzessin und zwei Katzen. Plötzlich wird es still im Saal – auch die Waldfrau und der Faun sind gekommen. Prinz Désiré bringt Carabosse zurück in die Gesellschaft. Ein letztes Mal kommt es zur Konfrontation mit der Fliederfee. Aurora und Désiré eröffnen den Hochzeitswalzer. König und Königin wissen, dass ihre Zeit vorbei ist. Sie übergeben ihre Krone und die damit verbundene Verantwortung an Aurora und Désiré und ziehen sich zurück – mit den Feen, Tier- und Waldwesen.

Prolog 35 MIN.
Pause 25 MIN.
1 & 2. Akt 60 MIN.
Pause 25 MIN.
3. Akt 55 MIN.

Gilt Dornröschen den einen als vollkommenstes Gebilde im Corpus der russischen Ballette, so öffnet es zugleich aber auch vielfältige Fragen und behält seine Durchlässigkeit für neue Interpretationen nicht zuletzt durch das ihm zugrundeliegende Märchen: eine Geschichte über das Erwachsenwerden, die Entwicklung eines Mädchens zur Frau, eine Feenwelt inmitten des Alltags an einem Königshof und den Kampf des Hellen gegen das Dunkle. »Was mich an Dornröschen fasziniert, ist das Zusammenspiel von Stoff, Musik und Rezeption«, erläutert Martin Schläpfer: »zum einen die Partitur Tschaikowskis und natürlich das Märchen wie es in den Büchern von Perrault und den Brüdern Grimm steht, zum anderen aber auch, was als sogenanntes ›Ballett-Original‹ in den Köpfen der Zuschauerinnen und Zuschauer oft regelrecht eingefräst ist. Zwischen diesen Koordinaten suche ich einen Weg, der nicht mit allem brechen will, was da ist, aber doch etwas anderes ist als nur eine weitere Version ›nach Marius Petipa‹.« Kreiert hat er ein echtes Ballett, durch dessen Bewegungssprache aber stets der Mensch spricht.

Mehr noch als Schwanensee oder Der Nussknacker hat Tschaikowski die Partitur des Dornröschen symphonisch gearbeitet. Die dem 1697 in der Sammlung Les Contes de ma mère l’Oye publizierten Märchen La Belle au bois dormant von Charles Perrault entnommenen Charaktere sind in ihrer motivischen Gestaltung fein ausdifferenziert, die musikalische Aussage und der Inhalt der Handlung genau aufeinander abgestimmt. Einer der großen Bewunderer der Partitur, Igor Strawinski, schrieb: »Tagelang war ich glücklich mit und in diesem Werk, fand ich mit Genuss immer wieder die gleiche Frische, Erfindungsgabe, Kraft und Geist. Jeder Auftritt, überhaupt jeder Bühnenvorgang, ist immer individuell nach dem Charakter der jeweiligen Person behandelt, und jede Nummer hat ihr eigenes Gesicht.«

Das Orchesterwerk Ferne Landschaft II, das Martin Schläpfer zur Basis des zweiten Aktes wurde, gehört zu einer ab 1987 entstandenen Serie von Stücken, zu denen sich der Japaner Toshio Hosokawa durch die ostasiatische Landschaftsmalerei und Kalligraphie inspirieren ließ und zu einer Klangsprache fand, in der sich »jeder Ton (...) mit der Kraft der Natur« berührt und dadurch etwas erhält, »das über den Menschen hinausreicht« – so der Komponist. 

Was am 15. Jänner 1890 im St. Petersburger Mariinski-Theater seine Uraufführung erlebte, gehörte zu den größten Ereignissen der Ballettgeschichte. Zwei Meister ihres Faches – der Komponist Piotr I. Tschaikowski und der Choreograph Marius Petipa –, beraten von dem umfassend gebildeten Intendanten Iwan Wsewoloschski, der nicht nur das Libretto, sondern auch die Kostüme entwarf, hatten aufs Engste zusammengearbeitet und ein dreistündiges Tanzfest geschaffen, das in der Komplexität der musikalischem Gestaltung, der choreographisch-dramaturgischen Struktur, der metaphorischen Dichte und des symbolischen Reichtums der Bilder seinesgleichen sucht.

Martin Schläpfer begeisterte sich bereits als Student an der Londoner Royal Ballet School für das opulente Tanzmärchen: »Dornröschen war das klassische Ballett, das ich mir in London immer wieder und am meisten angesehen habe mit Besetzungen wie Jennifer Penney und David Wall, Lynn Seymour, Rudolf Nurejew und vielen anderen«, berichtet er. »Später, als ich selbst Tänzer war, war der Blaue Vogel eine meiner schönsten und faszinierendsten Rollen. Losgelassen hat mich dieses Stück nie.« Und so beschäftigte er sich schon seit langem mit dem Gedanken, ein Dornröschen zu choreographieren und brachte im Oktober 2022 seine Version mit dem Wiener Staatsballett zur Uraufführung.

Impressionen zur Choreographie

© Wiener Staatsballett/Ashley Taylor
© Wiener Staatsballett/Ashley Taylor
© Wiener Staatsballett/Ashley Taylor
© Wiener Staatsballett/Ashley Taylor
© Wiener Staatsballett/Ashley Taylor
© Wiener Staatsballett/Ashley Taylor
© Wiener Staatsballett/Ashley Taylor

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