
Osbert Lancaster
Der englische Karikaturist und Designer Osbert Lancaster (1908-86) wurde in London geboren und studierte an der Universität Oxford, wo er Karikaturen für die Universitätszeitschrift »Cherwell« schrieb, sowie an der Slade School of Art. Er arbeitete mit seinem Freund John Betjeman als stellvertretender Redakteur bei der »Architectural Review« und veröffentlichte 1936 sein erstes Buch »Progress at Pelvis Bay«, in dem er Architektur und soziales Leben satirisch darstellte. 1939 wurde er zum Karikaturisten des »Daily Express« ernannt und zeichnete in den folgenden vierzig Jahren rund 10.000 Taschenkarikaturen für die Zeitung. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er Mitglied der Pressezensurbehörde und war von 1944-46 als Presseattaché des Auswärtigen Amts in Griechenland stationiert. 1951 arbeitete er mit John Piper an Entwürfen für das Festival of Britain und schuf im selben Jahr auf Empfehlung von Piper mit John Crankos »Pineapple Poll« seine ersten Bühnenbilder für das Sadler's Wells Theatre Ballet. 1952 gab er sein Debüt beim Royal Ballet und entwarf Bühnen- und Kostümbilder für Crankos »Bonne-Bouche« für das damalige Sadler's Wells Ballet. In der Folge designte er die Ausstattung für Ninette de Valois’ »Coppélia« (1954) und Frederick Ashtons »La Fille mal gardée« (1960). Zu Lancasters zahlreichen weiteren Arbeiten zählen die Designs für »The Rake’s Progress« (UK Premiere), »L’italiana in Algeri« und »Falstaff« für die Glyndebourne Festival Opera, »Don Pasquale« für die damalige Sadler’s Wells Opera sowie für Theaterproduktionen von »Hotel Paradiso«, »Zulrika«, »Candide« and »All’s Well that Ends Well«. 1953 wurde er zum Commander of the Order of the British Empire ernannt und 1975 zum Ritter geschlagen.