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Rossini war unter anderem auch dafür bekannt, dass er innerhalb allerkürzester Zeit Meisterwerke aus dem Boden stampfen konnte. Das wart im Falle seiner Cenerentola nicht anders: Wenige Wochen vor der Uraufführung stand noch nicht einmal das Sujet fest: Also kamen der Librettist, ein Bekannter, der darauf achtete, dass nichts geschaffen wurde, was der Zensur missfiel und Rossini zusammen, um die Grundzüge der zu schaffenden Oper zu besprechen: Angeblich soll Rossini das Gespräch liegend geführt haben, da er in dieser Position am besten nachdenken konnte …

Schließlich einigte man sich auf eine französische Fassung des Aschenbrödel-Märchens, wobei bewusst alle Zauberelemente auf Wunsch Rossinis getilgt wurden: Es gibt demnach keine Fee, keine verwandelten Kürbisse, Ratten oder Mäuse, dafür aber eine hochamüsante, mit sozialkritischen Elementen versehene Opera buffa. Eine moderne Nacherzählung eines alten Märchenstoffes gewissermaßen, dessen Helden sich in den Untiefen, Ungerechtigkeiten und Absurditäten des Lebens zurechtfinden müssen.

Innerhalb kürzester Zeit feierte das 1817 in Rom uraufgeführte Werk auf der ganzen Welt Triumphe: Unter anderem als erste aufgeführte Rossini-Oper in Australien!

Musikalisch hat sich Rossini im Vergleich zum kurz zuvor entstandenen, bis heute ebenfalls populären Barbiere di Siviglia noch einmal weiterentwickelt – so sind nicht zuletzt mit den musikalischen Charakterzeichnungen der Figuren echte Charakterporträts entstanden, die jede Commedia dell’arte-Schablone hinter sich gelassen haben. Zugleich finden sich alle typischen Rossini-Zutaten: der Reichtum an Melodien, das berühmte, sich über mehrere Partiturseiten geführte Crescendo, raffinierte, mit dem Inhalt verknüpfte Tonartenwechsel und Satztechniken und eine grundsätzlich ansteckende Fröhlichkeit: Nicht umsonst meinte Stendhal sinngemäß, dass Rossinis Musik als Antidepressivum tauge.

Die Inszenierung der aktuellen Produktion aus dem Jahr 2013 stammt von Sven-Eric Bechtolf. Gemeinsam mit dem Bühnenbildner Rolf Glittenberg und der Kostümbildnerin Marianne Glittenberg verlegte er die Handlung in die 1950er-Jahre in den imaginären italienischen Zwergstaat San Sogno am Mittelmeer. Fellini-, Visconti- und Anna Magnani-Zitate lassen ebenso grüßen, wie Inspirationen aus Lewis Carrolls Alice im Wunderland. Eine typenreiche, augenzwinkernd-komische Personenregie sorgt zudem für szenischen Kurzweil und die Brechungen der scheinbaren Realität für poetisch-magische Augenblicke.