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Gesang umarmt die Herzen und Seelen

Informationen & Karten »Le nozze di Figaro«



Von einer »Stimme, die die Zeit anhalten kann«, sprach eine große US-amerikanische Zeitung, viele andere schlugen ähnlich euphorische Töne an. Nicht zu reden vom Publikum, das der jungen Ying Fang zujubelt: an der New Yorker Metropolitan Opera, in Zürich, Chicago, Paris, Washington, Aix-en-Provence. Und demnächst wohl auch an der Wiener Staatsoper, an der die Sopranistin im März ihr szenisches Operndebüt gibt – eine Mozart-Arie sang sie bereits bei der Spielplanpräsentation im April 2022. Aber trotz aller internationalen Erfolge, das Wiener Debüt bleibt, so erzählt Fang, ein spezieller Augenblick in ihrem Leben: »Natürlich ist es etwas Besonderes! Ich habe auf diesen Moment gewartet, seit ich Gesang studiert habe. Nicht nur, weil die Staatsoper so ein wichtiges Haus ist, sondern – und das betrifft Le nozze di Figaro –, weil Wien jene Stadt ist, in der die Oper geschrieben und uraufgeführt wurde. Und ich weiß, dass Mozart, Oper und Musik den Schatz Wiens und Österreichs bilden. Also bin ich sehr neugierig, auch nervös, aber in erster Linie doch gespannt, die Susanna in der Neuproduktion zu singen. Mir ist bewusst, dass die Erwartungshaltungen hoch sind.«

Fang, vielfach ausgezeichnet, studierte zunächst in Shanghai, später an der renommierten New Yorker Juilliard School und wurde Mitglied des Metropolitan Opera’s Lindemann Young Artist Development Program; umfangreich ist ihr Repertoire, das viel Mozart, aber auch Donizetti, Rossini, Händel und Partien wie Nanetta in Verdis Falstaff umfasst. Und immer wieder taucht die Susanna in ihrer künstlerischen Biografie auf, eine Partie, die ihr besonders am Herzen liegt. »Wir alle kennen doch in unserem Leben eine Susanna, nicht wahr?«, lacht Fang. »Sie ist stark und klug und fürsorglich und mutig. Was ich wirklich an ihr schätze, ist die Tatsache, dass sie sich, wenn etwas an ihrem Hochzeitstag durch all die katastrophalen Dinge in die falsche Richtung läuft, nicht geschlagen gibt. Sie lacht und meint: ›Wisst ihr was? Ich gebe nicht auf! Meine Hochzeit wird trotzdem stattfinden!‹ Und genau das lerne ich von dieser Figur, denn wenn eine Frau im 18. Jahrhundert das Leben so anpacken kann, dann muss ich es doch auch können! Schließlich war Susanna mit einer viel harscheren Gesellschaft und Umgebung konfrontiert. Und doch hat sie erreicht, was sie wollte – und das auf eine sehr clevere Art und mit einer wirklich optimistischen Denkweise.« Daher, so Fang, wächst sie durch die Susanna gleich doppelt: »Immer, wenn ich die Rolle neu interpretiere und eine neue Seite an ihr entdecke, lerne ich etwas als Künstlerin – und als Mensch.«

Schön ist es, wenn Fang die schwierige Frage nach der Eigenbeschreibung ihres Gesangs beantwortet. Sie denke, so meint die Sopranistin, daran, dass die menschliche Stimme die Kraft hätte, gleichermaßen Seelen und Herzen zu erreichen. Insofern sollte Gesang eine Umarmung sein, eben eine Umarmung des menschlichen Herzens wie der Seele.

Das alles klingt nicht nur ungemein positiv, poetisch, auch lebhaft und vorwärtsdenkend, es ist es auch, wie sich ganz allgemein das Euphorische bei Ying Fang den Weg bahnt. Das Beste am Beruf? »Das Singen für ein Publikum! Das Eintauchen in die Musik, in diese wundervollste universale Sprache, die Möglichkeit, sich durch sie auszudrücken und durch die eigene Stimme, das eigene Verständnis und die eigene Musikalität zu interpretieren, was die großen Komponisten intendierten – das ist eine immense Befriedigung. Und auch ein Privileg! Wie auch das Arbeiten mit einigen der besten Künstlerinnen und Künstler ein inspirierendes Privileg ist!«
 

LE NOZZE DI FIGARO
11. (Premiere) / 13. / 15. / 17. / 19. / 23. / 26. März 2023
Musikalische Leitung Philippe Jordan
Inszenierung Barrie Kosky Bühne Rufus Didwiszus
Kostüme Victoria Behr
Licht Franck Evin
Mit u.a. Andrè Schuen / Hanna-Elisabeth Müller / Ying Fang / Peter Kellner / Patricia Nolz / Stephanie Houtzeel / Josh Lovell / Andrea Giovannini / Stefan Cerny / Wolfgang Bankl / Miriam Kutrowatz

 

Einführungsmatinee: 5. März 2023