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© Wienmusik © Georg Baselitz, Foto: Jochen Littkemann

GEORG BASELITZ' WERK FÜR DEN WIENER OPERNBALL

Der 65. Wiener Opernball stellt sich heuer in das Zeichen der Solidarität und sammelt auf unterschiedlichen Wegen Spenden, die der Aktion Österreich hilft Österreich zugute kommen. So wurde auch der deutsch-österreichische Ausnahmekünstler Georg Baselitz seitens der Wiener Staatsoper gebeten, ein Werk für ein Opernballplakat zu schaffen. Dieses Werk, »Wienmusik«, wird im Anschluss an den Ball im Dorotheum zur Auktion angeboten. Der Auktionserlös geht, wie alle anderen eigenommenen Spenden rund um den Ball, zugunsten der Initiative Österreich hilft Österreich. Die Dorotheum-Online-Auktion endet am 22. Februar um 17.00 Uhr, der Rufpreis beträgt 150.000€. Gebote können ab sofort abgegeben werden. Nähere Informationen finden Sie unten. 

DOROTHEUM

 

DAS WERK: WIENMUSIK

Das für den Wiener Opernball 2023 eigens geschaffene Werk »Wienmusik« mit seinen collagierten Beinschablonen auf ikonenartigem, goldenem Grund ist ein charakteristischer Verweis auf ein Selbstverständnis des Künstlers, ebenso wie es für vielfältige Assoziationen offen ist:

Denn eines von Georg Baselitz’ wichtigsten und frühesten Leitmotiven ist der Fuß bzw. das Bein. Schon zu Beginn der 1960er Jahre, während er Die große Nacht im Eimer malt, konzipiert Baselitz eine Serie von Bildern, die allesamt deformierte Füße zeigen: P. D. Füße (1960–63).  Baselitz bezog sich damals auf The?odore Ge?ricaults Studie von Füßen und Händen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Füße Edvard Munchs in den Serien Ekely und Spaziergang ohne Stock (2004/5), die Stiefel der in den frühen 2000er Jahren entstandenen Karl-May-Cowboys sowie die High Heels der monumentalen Holz- und Bronzeskulpturen aus der jüngsten Zeit zeugen ebenfalls von der Faszination für diese Motiv. Auch tanzende Füße und Beine findet man immer wieder in Baselitz’ Werk: So etwa in seiner 2015 entstandenen Serie Ma grigio - hier als Verweis auf Frida Kahlo - und 2009 in seinem, sich auf Andy Warhols Dance Diagrams beziehenden Werk Ceci n'est pas un tango.

Georg Baselitz:
 »Ich habe die Methode, auf dem Boden zu arbeiten, sehr kultiviert. Später habe ich eine Philosophie daraus gemacht, die besagt, dass mein Kontakt nicht nach oben in den Himmel geht. Im christlichen Europa ist das der einzige Kontakt. Vor dem nach unten – zur Hölle – fürchtet man sich. Mein Kontakt geht nach unten. Ich bin ein nordalpiner Mensch, um nicht zu sagen ein Germane.« 


Details zum Werk:

Georg Baselitz
Wienmusik, 2022
Öl auf Leinwand, collagiert
157 x 115 cm

Ab 7. März präsentiert das Kunsthistorische Museum in Wien eine umfassende Ausstellung mit Gemälden von Georg Baselitz im Dialog mit den Alten Meistern der Sammlung und ab Juni zeigt die Albertina eine sechs Jahrzehnte umfassende Retrospektive seines zeichnerischen Werks.


DIE ONLINE – AUKTION

Die Dorotheum-Online-Auktion »Georg Baselitz für den Wiener Opernball – Kunstauktion zugunsten Österreich hilft Österreich« endet am 22. Februar um 17.00 Uhr, der Rufpreis beträgt 150.000€. Gebote können ab sofort abgegeben werden.

Der Erlös der Auktion geht zugunsten der Initiative »Österreich hilft Österreich«, eine von ORF und den führenden Hilfsinstitutionen Caritas, Diakonie, Hilfswerk Österreich, Österreichisches Rotes Kreuz, Samariterbund und Volkshilfe getragene Initiative, die Hilfe für in Not geratene Menschen in Österreich unterstützt. 

Georg Baselitz:
»Unsere Zeit begann um die 19. Jahrhundertwende in Europa in Wien. Alles, was für Musik und Kunst wichtig war und ist, kam und kommt aus Wien. Nichts von dem, was war, ist vergessen und untergegangen, vor allem nicht die Tradition - zum Beispiel sieht man das am Opernball. Zum Tanzen braucht man Beine. Ich bin zwar kein Tänzer, aber wie sie sich bewegen müssen, weiß ich schon.«


BIOGRAFIE GEORG BASELITZ

Georg Baselitz wurde am 23. Januar 1938 als Hans-Georg Kern in Deutschbaselitz in Sachsen geboren. Er lebt und arbeitet heute zwischen dem Ammersee (Deutschland), Salzburg (Österreich) und Imperia (Italien). Er studierte Malerei an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Ost-Berlin sowie an der Hochschule für Bildende Künste in West-Berlin.
Seine erste Einzelausstellung in der Galerie Werner & Katz in Berlin löste 1963 einen Skandal aus und führte zur Beschlagnahmung zweier Arbeiten. Im Jahr 1965 erhielt er ein Stipendium für die Villa Romana in Florenz. Mit dem Werk Der Wald auf dem Kopf begann er 1969 seine Praxis der Umkehrung von Kompositionen. 1972 nahm er an der documenta 5 in Kassel teil (zehn Jahre später auch an der documenta 7); 1975 stellte er auf der 13. Bienal de São Paulo aus. 1980 präsentierte er seine erste Skulptur Modell für eine Skulptur im Deutschen Pavillon der 39. Biennale von Venedig. 1993 und 2015 stellte er erneut im Internationalen Pavillon der Biennale aus.
Baselitz war von 1978 bis 1983 Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und von 1983 bis 1988 sowie von 1992 bis 2003 an der Hochschule der Künste in Berlin. 1987 wurde er zum Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres (1992 zum Officier, 2022 zum Commandeur) und 2012 zum Chevalier de la Légion d’Honneur ernannt; 1999 wurde er Ehrenmitglied der Royal Academy in London. Zu seinen internationalen Auszeichnungen zählen außerdem der Kaiserring der Stadt Goslar (1986), der Praemium Imperiale (2004) und das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (2005). Er erhielt 2015 auch die österreichische Staatsbürgerschaft. Im Jahr 2019 wurde er in die Académie des Beaux-Arts in Paris gewählt. 
Dem Künstler wurden zahlreiche institutionelle Ausstellungen gewidmet, darunter Einzelausstellungen im Kunsthaus Zürich (1990); im Guggenheim Museum, New York (1995), die anschließend ins Los Angeles County Museum, ins Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington, D.C, und die Nationalgalerie, Berlin wanderte; Musée d’Art Moderne, Paris (1996 und 2011); Remix in der Albertina, Wien (2007); Royal Academy, London (2007); Russenbilder im National Museum of Contemporary Art, Korea, Gwacheon (2007); Museo MADRE, Neapel (2008); Retrospektive in der Fondation Beyeler, Riehen/Basel (2018), anschließend im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C.. 2018 entwarf Baselitz das Bühnenbild und die Kostüme für Wagners Parsifal an der Bayerischen Staatsoper in München. Im Jahr 2019 wurde er als erster lebender Künstler mit einer umfassenden Werkschau in der Galleria dell’Accademia, Venedig, geehrt. Seine bisher größte Retrospektive fand 2021 im Centre Pompidou, Paris, statt.