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Edita Gruberova als Zerbinetta © Wiener Staatsoper / Axel Zeininger
Edita Gruberova in Roberto Devereux © Wiener Staatsoper / Axel Zeininger
Edita Gruberova in Lucia Di Lammermoor © Wiener Staatsoper / Axel Zeininger
Edita Gruberova in Roberto Devereux © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
Edita Gruberova in I Puritani © Wiener Staatsoper / Axel Zeininger
Edita Gruberova in Roberto Devereux © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
Edita Gruberova in I Puritani © Wiener Staatsoper / Axel Zeininger
Edita Gruberova in Anna Bolena © Wiener Staatsoper / Michael Pöhn
Edita Gruberova und Marco Armiliato bei ihrer Abschiedsgala 2018 © Wiener Staatsoper / Ashley Taylor
Edita Gruberova bei ihrer Abschiedsgala 2018 © Wiener Staatsoper / Ashley Taylor

DIE WIENER STAATSOPER TRAUERT UM KS EDITA GRUBEROVA

Am 7. Februar 1970 debütierte sie im Haus am Ring als Königin der Nacht in Mozarts Die Zauberflöte, eine Partie, mit der sie auf dieser Bühne in den folgenden eineinhalb Jahrzehnten fast 70mal zu erleben war und so manche Vorgängerin und Nachfolgerin in den Schatten stellte.

Es war Josef Witt, der damalige Leiter des Opernstudios der Wiener Staatsoper, der mit ihr daraufhin die Partie der Zerbinetta erarbeitete und durchsetzte, dass sie die extrem herausfordernde Rolle in Vorstellungen verkörpern konnte. Zunächst in Repertoire-Aufführungen und dann schließlich in der Neuproduktion vom 20. November 1976. Diese Premiere sollte ihr internationaler Durchbruch werden. Der nicht eben zu Lobeshymnen neigende Premierendirigent Karl Böhm brachte ihre Singularität in einem später oft zitierten Satz zum Ausdruck: »Mein Gott, wenn Strauss doch Ihre Zerbinetta gehört hätte!« Mit der Titelrolle von Lucia di Lammermoor folgte 1978 der nächste Triumph unter Giuseppe Patané.

In den folgenden Jahren sang sie viele wesentliche Partien ihres Fachs: u.a. Violetta (La traviata), Olympia (Les Contes d’Hoffman), Konstanze (Die Entführung aus dem Serail). Als Aminta (Die schweigsame Frau), Adele (Die Fledermaus), Rosina (Il barbiere di Siviglia) und Norina (Don Pasquale) – mit der sie auch im Rahmen der Arbeiterkammer-Tournee quer durch Österreich reiste – bewies sie auch ihr umwerfend komisches Talent. Neben weiteren Rollen von Mozart, deren Musik sie als »schwer zu knackende Nuss« bezeichnete, intensivierte sie ihre Beschäftigung auf dem Gebiet des Belcanto-Repertoires: Titelpartie in Maria Stuarda, Giulietta in I Capuleti e i Montecchi, Elvira in I puritani, Titelpartie in Linda di Chamounix, Elisabetta in Roberto Devereux, Titelpartie in Norma (konzertant), Titelpartie in Lucrezia Borgia (konzertant) und Titelpartie in Anna Bolena. Manche dieser Opern wurden sogar ausschließlich ihretwegen neu produziert und gespielt.

Ihren letzten Opernauftritt im Haus am Ring absolvierte sie am 23. Oktober 2015 (Anna Bolena), am 23. Juni 2018 nahm sie mit einem Galakonzert nach fast 50 Jahren Abschied von ihrer geliebten Staatsoper.

Das Geheimnis ihrer großen Karriere beschrieb sie 2014 in einem Interview für das Staatsopern-Magazin mit den Worten: »Das Singen hat mir immer Spaß gemacht. Dazu bin ich geboren, ich wollte nie etwas anderes machen… seit ich denken kann,

habe ich immer gesungen: Zu Hause mit der Mutter, Kinderlieder in der Schule, später, während des Studiums kleine Konzerte, zum Teil im von uns so begehrten Ausland. Singen ist einfach mein Leben!«

Direktor Bogdan Roščić:

»Immer wieder bezeichnete Edita Gruberova die Wiener Staatsoper als ihre künstlerische Heimat, ihr Geburtshaus, ihren Olymp. Im gleichen Maße wurde sie vom Wiener Publikum, aber auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses als »unsere« Gruberova angesehen – ein Ehrentitel, der nur den Allerwenigsten zuteil wird. An der Wiener Staatsoper begann ihre einzigartige Karriere, hier feierte sie ihren internationalen Durchbruch und hier war sie in all ihren großen Rollen zu erleben.

Wie kaum eine andere war die Gruberova nicht nur Legende, sondern prägte dieses Haus und seine Aufführungsgeschichte in über 700 Vorstellungen. Dabei war ihre vielgerühmte stimmliche Perfektion nie Selbstzweck, sondern immer im Dienst einer kompromisslosen Hingabe an die Musik und deren bestmögliche Interpretation. Nicht nur ihre Zerbinetta, Königin der Nacht, Rosina oder ihre Lucia bleiben für alle zukünftigen Generationen gültige Referenzpunkte — und Sternstunden des menschlichen Ausdrucks.«