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© Algirdas Bakas

Alles strebt zum Licht

Für viele scheint Jenůfa in der düsteren Handlung die einzig positive Person zu sein. Was ist sie für Sie? Eine Heldin?
ASMIK GRIGORIAN: Das ist schwer zu sagen! Für mich ist sie in einem großen Maße einfach ein Teil des Dorfes. Und dort gibt es, wie in jede Gemeinschaft, Personen mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Was ich nun an dieser Oper besonders schätze und bewundere ist die Tatsache, dass sie uns daran erinnert, dass es nicht einfach gute und böse Menschen gibt. Sie alle sind gleichzeitig gut und schlecht – und sie sind alle sehr menschlich. Jenůfa gehört dazu, ich will sie da nicht ausnehmen. Sie ist ein Teil der Gesellschaft.


Dennoch zeigt sie sich in der Handlung besser als die anderen, deren dunkle Seiten augenfälliger sind.
ASMIK GRIGORIAN: Auch sie wird ihre dunkle Seite haben. Denn auch sie ist ein Mensch, und alle Menschen tragen beides in sich. Selbst bei der Küsterin sehe ich das so. Grundsätzlich pflege ich die Figuren nicht in diese Richtung zu analysieren oder zu beurteilen. Jenůfa ist, was sie ist. Sie hat ein Leben und geht mit diesem Leben um. Ich teile nicht ein in: das sind die Guten, das die Bösen.


Ungemein berührend ist die Schönheit der Musik, die durch alle Grausamkeiten der Handlung leuchtet.
ASMIK GRIGORIAN: Ich liebe diesen Kontrast sehr! In der Schönheit der Musik zeigt sich für mich, dass alles im Leben zum Licht strebt – das ist etwas, woran ich glaube. Selbst das Dunkelste, das am weitesten vom Licht Entfernte will ins Helle. Auch das erzählt die Musik, das ist ihr Geheimnis und das Schöne!