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Der alte Glanz leuchtet wieder

Rund 18.000 Arbeitsstunden: so beeindruckend ist der Arbeitsaufwand für die Restaurierung der Schwind-Loggia und des Schwindfoyers – und noch beeindruckender ist das Ergebnis der umfassenden Instandsetzung! Seit der letzten Spielzeit dürfen sich die Zuschauer über ein generalüberholtes Vestibül freuen, über den Sommer und bis in den Herbst hinein wurden heuer das Schwindfoyer und die Loggia saniert. Nun, im Dezember, sind die Arbeiten unter der Federführung von Walter Renner aus der Bundestheater-Holding abgeschlossen. Unterschiedliche Restauratoren-Teams waren im Einsatz, Budget und Zeitplan wurden präzise eingehalten. „Seit ich hier arbeite habe ich immer bedauert, dass der Zustand dieser Räume und der Malereien so schlecht war und ich habe beobachtet, dass keiner gerne nach oben schauen wollte. Wenn man fragt, welche die wichtigsten Gebäude in Wien sind, wird immer sofort die Staatsoper genannt. Aufgrund des Zustandes dieser Räume konnte ich das nicht verstehen. Jetzt aber können die Besucherinnen und Besucher die wunderschönen Arbeiten von Moritz von Schwind und der Architekten van der Nüll und Sicardsburg wieder bewundern – und endlich werden wieder alle nach oben schauen können!“, so Staatsopern-Direktor Dominique Meyer.

Die Restaurierung ist freilich ein großes Projekt des Hauses, der Bundestheater-Holding wie auch des Bundesdenkmalamtes, bedenkt man doch, dass seit der Wiedereröffnung 1955 keine umfassende Sanierung dieser Bereiche vorgenommen worden ist. „Die nun restaurierten Baulichkeiten waren durch den Brand der Oper im März 1945 stark in Mitleidenschaft gezogen worden“, erklärt Oliver Schreiber vom Bundesdenkmalamt. „Rauch und Ruß sind durch das Foyer und die Loggia gezogen und haben sich an den Wänden abgelagert. Dazu kam, dass nach der Fast-Zerstörung des Hauses Witterungseinflüsse den verbleibenden Teilen zugesetzt haben. Vieles wurde im Zuge des Wiederaufbaus konserviert, gereinigt und wiederhergestellt – doch hatte man weder finanziell noch technologisch besonders viele Mäglichkeiten.“

Dazu kommt, dass in den 1950er-Jahren – wie überall in Wien – der Umgang mit der historischen Bausubstanz dem Zeitgeist entsprechend war. So wurden verputzte Wandflächen und Gurtbögen in der Oper in einem sanften Rosa-Ton eingefärbt; kleinere Sanierungen in den 1970er und 1980er- Jahren taten das Ihrige und machten die historischen Bereiche zu einem Sammelsurium  an unterschiedlichen Stilzugängen. „Gerade das Vestibül und das Schwindfoyer befanden sich in einer Architekturfassung, die der originalen nicht mehr entsprochen hat“, so Schreiber. „Nun sind wir zu dem Farbkanon aus 1869 zurückgekehrt, man sieht also in den entsprechenden Bereichen eine helle Ocker-Farbe, die dem Natursteinambiente des Ringstraßenbaus entspricht.“

Dass nach der Restaurierung die Räume nun sauber und makellos, aber nicht aufdringlich neu und grell wirken, ist ein wichtiger Aspekt. Schreiber: „Es soll der Alterswert des Gebäudes respektiert werden – das bedeutet, wir versuchen nicht einen neuwertigen Eindruck von 1869 wiederherzustellen, sondern geben dem Objekt seine Würde zurück. Alles ist in einem hervorragenden Zustand – aber wir verstecken nicht, dass die Räume 150 Jahre Geschichte erlebt haben!“ Auch Holding- Geschäftsführer Christian Kircher zieht zufrieden Bilanz: „Das perfekte Zusammenspiel von Bundesdenkmalamt, Bundestheater-Holding und Wiener Staatsoper machte es möglich, den straffen Zeitplan einzuhalten und unsere hohen Auflagen zu erfüllen. Ich freue mich darüber, das beeindruckende Ergebnis dem Publikum nun präsentieren zu können.

Oliver Láng